Sturmtief Eberhard Krefelder Feuerwehr wird wegen Sturm zu 125 Einsätzen gerufen

Krefeld · Sirenenalarm um 15.48 Uhr. Bei Windstärke zwölf werden Bäume entwurzelt und Dächer vom Haus gefegt.

Ein umgekippter Baum auf der Uerdinger Straße Höhe Grenzstraße.

Foto: Lothar Strücken

Sturmtief Eberhard hat 120 Einsatzkräfte der Berufs- und aller freiwilligen Feuerwehren gestern viele Stunden lang auf Trab gehalten. Bei der Beseitigung der Schäden sind sie unterstützt worden vom Deutschen Roten Kreuz sowie dem Technischen Hilfswerk. Bis zur Entwarnung per Sirene und über die Notfall-App Nina um 18.50 Uhr sind 125 Einsätze verzeichnet worden. Noch bis in die Nacht hinein waren die Helfer im Einsatz. „Verletzt worden ist niemand“, sagte die Einsatzleitung der Polizei erleichtert gegen 19.30 Uhr. Dennoch warnten sie ebenso wie die Feuerwehr weiterhin vor herabfallenden losen Ästen und Dachpfannen und bat die Bevölkerug, bis auf Weiteres nicht in Krefelds Wälder zu gehen.

Die Feuerwehr hatte vorsorglich die Leitstelle personell aufgestockt und Kollegen aus der Freizeit geholt. Ab 12 Uhr gab es eine amtliche Warnung vor schweren Sturmböen im Stadtgebiet. Ab 16 Uhr wurden Geschwindigkeiten bis zu Windstärke 12 erwartet .Aus diesem Grund wurden zur Warnung der Bevölkerung die Sirenen im Krefelder Stadtgebiet ausgelöst. Alle Bürger waren aufgefordert, möglichst in ihren Wohnungen zu leiben. Die Gefahr von Windböen erfasst zu werden und durch umherfliegende Teile verletzt zu werden, ist bei Windstärke 12 enorm.

Über die Notfall-Informations und Nachrichten-App Nina meldete die Feuerwehr regelmäßig die Sicherheitslage, bis das Sturmtief weitestgehend über das Krefelder Stadtgebiet hinweg gezogen war.

Über Stunden waren im Stadtgebiet die Sirenen der Einsatzfahrzeuge zu hören. Die Feuerwehrbeamten waren damit beschäftigt, etliche abgedeckte Dächer zu sichern, umgestürzte Bäume bei Seite zu schaffen und lose Fassadenteile zu sichern. Auf dem Großmarkt an der Oppumer Straße hatten Sturmböen die Dachplanen eines Großhändlers heruntergerissen. Auf der Uerdinger Straße in der Nähe der Grenzstraße ist ein großer Straßenbaum auf die Oberleitung der Straßenbahn gefallen und hat sie beschädigt. Bis in den Abend hinein reparierten Mitarbeiter der Stadtwerke Mobil die Unfallstelle, damit die Straßenbahnen wieder fahren konnten. Die Bahn hatte Stunden zuvor bereits ihren gesamten Zugverkehr in NRW wegen umgestürzter Bäume gesperrt.

Auch keinen Halt im durchweichten Boden hatte eine große Birke auf der Grotenburgstraße. Sie fiel auf das Haus Nummer Nummer 203. Eine große Dachgaube wurde dadurch zum Teil beschädigt. Glück im Unglück hatten die Bewohner eines Hauses an der Buschstraße 360. Eine dort bislang stehende 14 Meter hohe Birke war umgefallen, fast wie gefällt. „Selbst die Bank ist heilgeblieben“, schreibt WZ-Leser Sven Bliso der Redaktion.

Wie viele Bäume entwurzelt und Häuser von Sturmtief Eberhard abgedeckt worden sind, konnten Feuerwehr und Polzei bis zum Redaktionsschluss am Sonntagabend noch nicht sagen.