Firma ZSK Stickmaschinen: Produktionsende in Krefeld

Maschinen werden jetzt in Remscheid gebaut. Der Name in Krefeld soll bleiben. Firma hat nur noch 19 Mitarbeiter.

Krefeld. Im August müsste Christa Pache die Betriebsratswahlen beim Krefelder Stickmaschinenbauer ZSK ausschreiben. Das wird die Betriebsrätin nicht tun. In Krefeld arbeiten nämlich nur noch 19 Beschäftigte — in Außendienst und Vertrieb. Die Produktion am Krefelder Standort Magdeburger Straße 38-40 ist eingestellt worden. Produziert werden die Maschinen nun bei einer Firma in Remscheid — dort unterstützt von einer begleitenden Firma, der ZSK Montagetechnik.

Das Produktionsende in Krefeld geschah in Raten. Letztlich hat der jetzige Gesellschafter, eine Holdinggesellschaft in Oberhausen, die Reißleine gezogen, weil ZSK Stickmaschinen in der jüngeren Vergangenheit erhebliche Verluste erlitten hat.

Der Gesellschafter — er übernahm die Firma 2007/2008 — trennte sich zum Jahreswechsel 2010/2011 vom bisherigen Management und setzte zwei neue Geschäftsführer ein: Wolfgang Glücks und Uwe Rücker. Die analysierten die Zahlen und kamen zu dem Schluss, dass die von den Vorgängern abgegebenen Prognosen nicht zu halten waren.

„Die Firma war beim Konkurrenzkampf auf dem Weltmarkt chancenlos, in positive Zahlen zu kommen“, sagt Glücks im Gespräch mit der WZ. „Die Analyse ergab, dass die Zahl der benötigten Stickmaschinen und der anzusetzende Preis mit dem Produktionsstandort Krefeld nicht zu machen waren. Damit standen wir vor den beiden Möglichkeiten, entweder die Firma in Krefeld zu schließen oder aber den Namen zu erhalten und an einem anderen Standort zu produzieren.“

Die ZSK Stickmaschinen GmbH hat seit 1984 die Produktion fortgeführt, nachdem das Krefelder Traditionsunternehmen Maschinenfabrik Carl Zangs AG Ende 1983 durch Konkurs die Tore geschlossen hatte. Bei der Gründung 1984 hatte ZSK 70, im Jahr 2002 rund 200 Mitarbeiter. Nach mehreren Kündigungswellen bei ZSK war die Mitarbeiterzahl auf rund 150, dann auf 127, im Oktober 2008 auf 94 gesunken.

Im Februar zog der Gesellschafter die „Notbremse“. Zum 28. des Monats kündigte er den verbliebenen knapp 40 Mitarbeitern. Das bedeutete das Aus für die Produktion in Krefeld. „Da waren 35 Beschäftigte bereits in andere Firmen vermittelt, für die anderen folgten die Verhandlungen zu Sozialplan und Interessenausgleich“, sagt Glücks. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall, Ralf Claessen, bedauert auch, dass damit ein weiteres Traditionsunternehmen in Krefeld nicht mehr in der bisherigen Form bestehe.

Der größte Teil der Belegschaft kam laut Rechtsanwalt Stefan Bell (Düsseldorf), der die Arbeitnehmer beraten hat, in sogenannte Outplacement-Maßnahmen. Diese Maßnahmen dienen der Qualifizierung und Unterstützung innerhalb der Kündigungsfrist und der Bewerbungsphase für eine neue Stelle ohne zwischenzeitliche Arbeitslosigkeit. Die Kosten für die Unterstützung ausscheidender Mitarbeiter übernimmt der Arbeitgeber. Die ZSK-Mitarbeiter nutzten dabei das Angebot der DAA.