Flüchtlinge: Unterkünfte nur zur Hälfte belegt
Die Stadt Krefeld will künftig 300 Reserveplätze für Zuwanderer bereithalten.
Rund 90 Asylbewerber sind in den vergangenen sechs Wochen in Krefeld angekommen — von einer Flüchtlingswelle kann man längst nicht mehr sprechen, landesweit. Viele Unterkünfte in NRW sind derzeit nur zur Hälfte belegt, andere stehen inzwischen ganz leer. Schlagzeilen darüber bestimmten zuletzt die Nachrichten. So sind auch die Traglufthallen in Hüls und Traar Geschichte, die Flüchtlingsunterkunft an der Kaserne Forstwald wurde gar nicht erst in Betrieb genommen. Auch deshalb beschäftigte die Mitglieder des Sozialausschusses jetzt eine Anfrage der CDU zur aktuellen Auslastung der einzelnen Einrichtungen in Krefeld.
Derzeit gebe es im Stadtgebiet noch drei Sammelunterkünfte, zählte Wolfram Gottschalk, Leiter des Fachbereichs Soziales, Senioren und Wohnen, auf: Am Siemesdyk, wo neben Geflüchteten auch Menschen nach Wohnungsbränden oder Räumungen unterkommen, in der ehemaligen Schule am Wehrhanweg sowie im ehemaligen Seniorenheim an der Westparkstraße gibt es derzeit 660 Plätze. Belegt seien davon mit 387 Plätzen knapp 60 Prozent — „Stand vergangene Woche, die Fluktuation ist hoch“, so Gottschalk. Ziel sei es nach wie vor, „Menschen in Wohnungen unterzubringen“. Aktuell seien 2000 Zugewanderte in von der Stadt angemieteten Wohnungen untergebracht, weitere 1000 lebten in selbst angemieteten Wohnungen.
Turnhallen, Schulen und Traglufthallen, „die in der Vergangenheit intensiv genutzt wurden“, würden aktuell nicht mehr benötigt, betonte Gottschalk. Allerdings habe man sich darauf verständigt, auch künftig 300 Plätze für Geflüchtete in Unterkünften „als Reserve“ vorzuhalten. Bei der Planung müsse man allerdings die Rückkehr von G 9 zu G 8 berücksichtigen, was künftig erhöhten Platzbedarf bei Schulen fordere, den Wunsch vieler Vereine, die Turnhallen endlich wieder nutzen zu können, sowie die Tatsache, dass der Mietvertrag mit der Wohnstätte am Siemesdyk 2020 auslaufe, sagte Gottschalk.