SPD-Ratsfraktion Maxi Leuchters gibt ihr Ratsmandat auf
Krefeld · Die 30-Jährige nennt berufliche Gründe, übt aber auch Kritik an den Arbeitsbedingungen in der Kommunalpolitik. Mit ihrem Nachfolger verbindet sich eine kuriose Geschichte.
SPD-Ratsfrau Maxi Leuchters hat angekündigt, ihr Ratsmandat Ende März aus beruflichen Gründen niederzulegen. Für sie rückt Oliver Leist in den Rat nach. Kurios: Leist saß für die SPD schon zu Beginn der Wahlperiode im Herbst 2020 im Rat, nach Bekanntwerden der „Zählpanne“ im Stimmbezirk Bismarckplatz verlor er das Mandat jedoch vor drei Jahren an Angelika Brünsing von der CDU.
Klar ist: Mit Maxi Leuchters verliert die SPD einen klugen Kopf. Sie will sich fortan auf ihr Aufsichtsratsmandat bei der Commerzbank in Frankfurt und auf ihr Mandat im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss in Brüssel konzentrieren. Beruflich arbeitet sie bei der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf.
Ungewöhnlich ist, dass die 30-Jährige ihren Abschied in einer eigenen Mitteilung verkündet, nicht in einer der SPD. Zudem übt die ordnungs- und verwaltungspolitische Sprecherin der Fraktion darin deutliche Kritik an den Rahmenbedingungen, unter denen Kommunalpolitik in Krefeld betrieben werden muss, konkret am großen Zeitaufwand durch viele Präsenztermine: „Vereinbarkeit von Ehrenamt mit Beruf und Familie kann heute durch digitale und hybride Sitzungsformate deutlich einfacher ermöglicht werden.“ Kommunalpolitik und die Arbeit in den Fraktionen müsse sich in den Sitzungsformaten modern aufstellen, um so von einer „möglichst breiten Expertise“ zu profitieren.
Ihren Rückzug in Krefeld begonnen hatte Maxi Leuchters im Mai 2022, als sie den Parteivorsitz der SPD abgab, weil sie sich mehr auf den Beruf konzentrieren wollte. Nachfolgerin wurde Ex-Juso Chefin Stella Rütten. Leuchters ist seit 2023 eines der jüngsten Aufsichtsratsmitglieder in den DAX-40-Unternehmen, in dem sie sich als Arbeitnehmervertreterin weiter im Sinne der Beschäftigten und für ein nachhaltiges Unternehmen einsetzen wolle.