Gefühle ausdrücken — ohne Sprache
Josef-Hafels-Hauptschule holt ersten Platz mit ihrem Theaterprojekt.
Krefeld. Da war die Freude groß bei der Josef-Hafels-Hauptschule: Mit ihrem Theaterprojekt „Fremd sein“ landete sie auf dem ersten Rang. Insgesamt hat die Jury mit drei Preisträgern in dieser Kategorie dieses Mal die engagierte Arbeit an den Krefelder Hauptschulen würdigen wollen.
Projektziel an der HafelsSchule: Mitschüler sollten sensibilisiert werden für die Gefühle und Probleme des Fremdseins vom Schülern mit Migrationshintergrund. Schüler, die gerade nach Deutschland gekommen sind und die Sprache nicht beherrschen, äußerten ihre Gefühle des Fremdseins und des Ankommens schauspielerisch. Theaterpädagoge Dirk Windbergs gab helfende Anweisungen. Beteiligt waren eine DaZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache) und eine Deutsch sprechende Klasse. Das Projekt, ohne Sprache durch Mimik und Gestik Gefühle auszudrücken, endete mit einer Theateraufführung.
Auf Platz zwei landete die Prinz-Ferdinand-Schule. „Kunst als zweite Chance“ hieß ihr Projekt. Die Zentralstelle für Beschäftigungsförderung machte in Kooperation mit dem Sozialwerk Krefelder Christen, der Villa K. und dem Künstler Achim Lehmann Projekte für schul- und lernverweigernde Schüler ab 12 Jahren. Ziel: soziale und schulische Reintegration. Dabei ging es um Würdigung von Erfolgen im Kreativbereich, praktisches Arbeiten und auch darum, neue Freude am Lernen zu erfahren. Die Teilnahme am Regelunterricht wurde regelmäßiger, die mündliche Beteiligung intensiver. Noch sind Werke der Schüler in der Villa K. zu besichtigen.
Erfahrung mit Auszeichnungen hat die drittplatzierte katholische Stephanus-Hauptschule mit ihrem Projekt „History Award“. Mit seinem Geschichtspreis sucht der Geschichtssender History in erster Linie Städte, Institutionen und seit 2007 Schüler, die sich in Projektarbeit in herausragender Weise um das Thema (Regional-)Geschichte verdient gemacht haben oder aktuell bemühen. 2013 hat die Hauptschule mit Schülern der 9. und 10. Klasse diesen Preis gewonnen. Die Schüler haben intensiv recherchiert über „Der Tacker — Aufstieg und Niedergang einer Textilfirma am Niederrhein (Girmes). Sie haben sich mit Geschichte und Quellen auseinandergesetzt und dann einen Dokumentarfilm gedreht.
Ebenfalls auf Rang drei kam die Realschule Oppum mit ihrem Projekt „Denkmal im Kopf — Otto Pankok und die Düsseldorfer Sinti“. 33 Neuntklässler haben über den Künstler recherchiert und weitere Infos durch die von ihnen gestaltete Ausstellung „Ach Freunde, wohin seid ihr verweht“ im Südbahnhof bekommen. Das Engagement des Künstlers für die Sinti in der NS-Zeit wurde im Unterricht aufbereitet. Die beschriebenen Probleme wurden in die heutige Zeit übertragen. Durch viel Arbeit entstand ein besseres Verständnis für die Sinti. kage