Gericht: Bezahlen vergessen - Verurteilt wegen Betrugs

Krefeld. Obwohl der 49-jährige A. aus Krefeld immer wieder beteuert hatte, dass er alle seine Anschaffungen auch wirklich hätte bezahlen wollte, kam der Angeklagte mit seiner Aussage vor dem Landgericht nicht durch.

Das Gericht kam zu dem Urteil, dass A. mehrfach Verkäufer und Geschäftspartner ganz bewusst hinters Licht geführt hatte. Die Masche: Erst einkaufen und dann Zahlungsunfähigkeit erklären. „Sie bestellten Möbel, beauftragten Ärzte und Anwälte und immer wieder gingen Ihre Gläubiger leer aus“, begründete der Richter die zweijährige Haftstrafe für die Betrügereien.

Mehrere tausend Euro Schaden inklusive Mahnverfahren und Gerichtskosten hatte der Angeklagte so verursacht. In einer Krefelder Autowerkstatt ließ er Ende 2008 sein Auto reparieren. Als er wenig später die Rechnung über rund 2000 Euro erhielt, leistete A. einen Offenbarungseid.

Wenig später konsultierte er für rund 1500 Euro einen Arzt auf Privatrechnung, verschwieg aber auch dort seine Zahlungsunfähigkeit. „Der Mann wirkte seriös und ich hatte keinerlei Argwohn“, sagte auch der Krefelder Anwalt S., der dem Angeklagten Rechtsauskünfte gegeben hatte und dann ebenfalls auf seinen Rechnungen sitzen geblieben war.

„Das hatte System und daher kann ich die Haftstrafe auch nicht mehr auf Bewährung aussetzen“, so der Richter abschließend. Der Mann sei erst im Jahre 2008 nach einer vierjährigen Gefängnisstrafe wegen Betruges entlassen worden, hätte aber keinerlei Einsicht gezeigt. Daher sei seine Sozialprognose ungünstig, obwohl er in einem festen Arbeitsverhältnis stehe, das er aber nun durch seine Haftstrafe verlieren dürfte.