Peter Schiergen (45), in Willich geboren und bei Herbert Cohn in Krefeld ausgebildet, und Bollow sind die einzigen lebenden Sportler weltweit, denen es gelang, mehr als 1000 Rennen als Jockey und später als Trainer zu gewinnen.

Bollow hat 1963 seine Jockey- und 1988 seine Trainerlaufbahn beendet. Schiergen brauchte für den Erfolg nur die Hälfte der Jahre. Trotz seines Alters wird der unverändert populäre Hein Bollow auch am Sonntag beim Saisonauftakt in Krefeld dabei sein. Allein schon, um Vinzenz und Dennis Schiergen im Rennsattel zu erleben.

Der 90-Jährige ist einer der größten Fans von Dennis (16), Vinzenz (13) und Laurenz (9), den drei Söhnen von Gisela und Peter Schiergen, die er jeden Morgen im Sattel erlebt: „Das machen die schon ganz toll“, sagt Bollow.

Vinzenz sitzt am Sonntag im Ponyrennen im Sattel von Dunja. In den „richtigen“ Rennen darf er erst mitmachen, wenn er die Prüfung als Amateur-Reiter bestanden hat. Das wird im nächsten Jahr geschehen.

Dennis Schiergen ist 16 Jahre alt, reitet in Krefeld dreimal und hat 2011 schon sechs Rennen gewonnen, eines davon sogar in Katar, wo sein Vater mit insgesamt 1451 Jockeysiegen nie ritt.

Der Jockey-Europarekordler Peter Schiergen beurteilt die Situation des ältesten Sohnes realistisch: „Von ihm wird doch immer mehr erwartet als von anderen. Der Druck ist schon größer.“ Vor allem kommt Druck von den jüngeren Brüdern, wenn sie ihr Taschengeld auf ihn wetten.

Die drei Jungs kennen sich mit Namen von Rennpferden mit Sicherheit so gut aus wie mit den Schularbeiten. Dennis besucht das Gymnasium Neuss-Knechtsteden. Seine ehemalige Klassenlehrerin Stephanie Groß, 2004 Olympiateilnehmerin im Ringen, erschien kürzlich auf der Neusser Rennbahn und freute sich über Wettgewinne nach zwei Siegen durch den ehemaligen Schüler.

Vinzenz und Laurenz werden auch am Samstag wieder auf ihren Bruder setzen.