Gesamtschul-Streit geht weiter
SPD drängt auf die Elternbefragung, CDU stellt die Finanzierungsfrage, FDP verweist auf kommenden Schülerrückgang.
Krefeld. Die Parteien haben auf die Anmeldezahlen zu den Gesamtschulen reagiert. Der schulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Frank Meyer, spricht im Zusammenhang mit den 140 Abweisungen von angemeldeten Kindern von schlechten Nachrichten für die betroffenen Familien. „Deshalb müssen CDU, FDP und Verwaltung aus dem schulpolitischen Tiefschlaf erwachen und mit uns gemeinsam für die Kinder und im Sinne des Elternwillens handeln. Die Anmeldungen 2014 sprechen eine deutliche Sprache“, so Meyer. Er fordert erneut von Verwaltung und CDU, in Sachen Elternbefragung endlich tätig zu werden.
Die Sprecherin der CDU-Fraktion, Stefanie Neukirchner: „Wir werden das Anmeldeergebnis im Zusammenhang mit den Anmeldungen zu den übrigen Schulformen Anfang März bewerten.“ Angesichts der Entwicklung der Schülerzahlen, die nach den letzten Prognosen im Übergang von den Grundschule zur Sekundarstufe I in den nächsten zwei Jahren um rund 150 zurückgehen, benötige die CDU zur Beurteilung der Frage, ob ein dauerhafter Bedarf für eine fünfte Gesamtschule oder Sekundarschulen besteht, verlässliche Daten.
Eine Elternbefragung wolle man durchführen, sobald klar ist, ob und wann die Stadt die erforderlichen Gelder bereitstellen könne.
Die FDP sieht auch nach den vorliegenden Anmeldezahlen zu den Gesamtschulen keinerlei Anlass, die Gründung einer fünften Gesamtschule zu forcieren. Bereits in dem Schuljahr, das auf die Gründung einer weiteren Gesamtschule folgen würde, werde die Gesamtschülerzahl der Eingangsklassen der Sekundarstufe I um 200 Schüler sinken. Dies führe zu einem Verlust von sieben Eingangsklassen der Sekundarstufe I, so Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann.
Er weist außerdem auf eine bestehende Problematik hin: „Zwei von drei Oberstufen der Gesamtschulen sind auf die Aufnahme von externen Schülern angewiesen, um die Mindestzügigkeit sicherzustellen.“ kage