Gewerbeabfälle nehmen kräftig zu
Die Abfallbilanz 2017 der Stadt zeigt, dass der Hausmüll ab- und der Sperrmüll zunimmt. 16 Prozent weniger Abfälle im Zehnjahresvergleich.
Krefeld. Rund 200 000 Tonnen Abfälle weist die Abfallbilanz der Stadt für das Jahr 2017 aus, bezogen auf 227 000 Einwohner Ende 2016. Daraus ergibt sich pro Einwohner und Jahr ein Abfall-aufkommen von durchschnittlich 874 Kilogramm.
Der Löwenanteil entfällt mit 382 Kilogramm auf die gewerblichen Abfälle, gefolgt von den Hausabfällen mit 250 Kilogramm. Der Rest verteilt sich im Wesentlichen auf Altpapier (65 Kilo), Bioabfälle (60), Sperrmüll (59) und Altglas (16) - siehe Grafik.
Die Gewerbeabfälle sind mit rund 44 Prozent am Gesamtaufkommen beteiligt, wobei etwa je die Hälfte auf brennbare gewerbliche und kommunale sowie auf nicht brennbare Abfälle entfällt. Hohe Anteile daran haben Garten- und Parkabfälle sowie Bodenaushub und Bauschutt.
Abfälle aus den Haushalten werden durch die GSAK oder von anderen Firmen eingesammelt oder können am Wertstoffhof oder bei der Annahmestelle für Grünabfälle angeliefert werden. In Krefeld gibt es 135 000 Abfallgefäße, davon 56 000 für Restabfall, 33 500 für Bioabfall und 45 600 für Papier und Pappe.
Am Wertstoffhof am Bruchfeld haben im letzten Jahr 87 000 Bürger fast 11 000 Tonnen Abfälle angeliefert, wovon 55 Prozent recyclebar sind. Bei mehr als 90 Prozent handelt es sich um Baumischabfälle, Sperrmüll, Bauschutt und Grünabfälle.
Für die Haushalte weist die Abfallbilanz für 2017 einen großen Unterschied je nach Abfallart aus. Die Wertstoffe aus Haushalten machen rund 35 Prozent aus, angeführt von Altpapier (13) und Bioabfall (12). Der Restabfall (graue Tonne und Schadstoffe) hat mit einem Gesamtanteil von 52 Prozent den höchsten Anteil, wobei Problemabfälle keine Rolle spielen (0,2 Prozent). Bleiben 13 Prozent an Sperrmüll (zwölf) und ein Prozent an Eisenschrott und Elektrogeräten.
Bei der Entwicklung der Abfallmengen muss unterschieden werden zwischen dem Gesamtabfallaufkommen und den einwohnerspezifischen Werten. In Menge gerechnet ist das Gesamtaufkommen 2017 gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent auf fast 200 000 Tonnen angestiegen. Während der Hausmüll leicht zurückging, wurde mehr Sperrmüll angeliefert. Heftig fällt die Steigerung der brennbaren gewerblichen und kommunalen Abfälle in Höhe von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Auch das Plus von 13 Prozent bei den nicht brennbaren gewerblichen Abfällen ist erheblich. Die einwohnerbezogenen Werte weisen im Jahresvergleich eher geringfügige Unterschiede auf. Einer minimalen Abnahme beim Hausmüll steht eine Zunahme beim Sperrmüll von 2,6 Kilogramm pro Einwohner und Jahr gegenüber (plus fünf Prozent).
Der Zehnjahresvergleich zeigt den Trend in der Abfallbilanz besser an. Die Gesamtabfallmenge fiel von 237 000 auf 200 000 Tonnen. Damit fielen in Krefeld 16 Prozent weniger Abfall an. Während das Aufkommen der Wertstoffsammlung keine nennenswerte Rolle spielte, sind seither Grünabfälle, Glas und Altpapier spürbar zurückgegangen. Deutlich geringer sind die Abfallmengen von Rest-Hausmüll (minus zehn Prozent) und Sperrmüll (minus 13). Einwohnerspezifisch haben sowohl die Abfälle aus dem Haushalt (plus 2,5 Prozent), aus der Wertstoffsammlung (plus sieben) und beim Sperrmüll (plus 18) zugenommen, was unter dem Strich zwölf Kilogramm mehr Müll pro Einwohner und Jahr seit 2008 bedeutet.