Grüne Welle auf Gath und Ring

Um in der Innenstadt die Luft zu verbessern, schlägt die Verwaltung neue Ampelanlagen und verkehrsabhängige Schaltungen vor.

Foto: Andreas Bischof

Dießem/Mitte. Durch ungünstige Ampelschaltungen, den dadurch verringerten Verkehrsfluss, bei zunehmenden Staulängen und häufigen Halten an hintereinander liegenden Kreuzungen nehmen die Luftschadstoff-Immissionen deutlich zu. Darauf weisen der seit 2010 rechtskräftige Luftreinhalteplan für Krefeld ebenso hin wie ein 2017 von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten. Deshalb schlägt die Verwaltung für den Streckenabschnitt Frankenring bis Deutscher Ring und für den Abschnitt Obergath/Untergath vom Mühlenfeld bis zur Hauptstraße die Erneuerung der dortigen Ampelanlagen sowie die optimierte Schaltung der Grünen Welle vor. Der Bauausschuss wird in seiner heutigen Sitzung darüber beschließen.

Foto: Andreas Bischof

665 000 Euro will sich die Stadt das kosten lassen. Mit Fördergeldern aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz in Nordrhein-Westfalen, kurz KlnvFöG NRW, ist laut Verwaltung zu rechnen, da die Luft in den Stadtteilen verbessert werden könne.

Vor acht Jahren hatte die Stadt im Rahmen des Luftreinhalteplans einige Verkehrsmaßnahmen umgesetzt, wie zum Beispiel die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Ober- und Untergath auf 50 Stundenkilometer. Gebracht hat sie nichts. Neben vielen Beschwerden der Bürger, war eine durchgehende Grüne Welle nicht mehr möglich und die Schadstoffbelastung höher als bei 70 Stundenkilometern. Deshalb soll die Geschwindigkeit wieder hochgesetzt werden. Lediglich an den Lichtsignalanlagen Obergath/Untergath/Kölner Straße und Untergath/Hauptstraße bleibt jeweils 100 Meter vor den Knotenpunkten die Geschwindigkeit auf 50 km/h reduziert.

Wie stark der Streckenabschnitt belastet ist, zeigt eine Verkehrszählung. In der Morgenspitze von 7.15 bis 8.15 Uhr in Richtung Gladbacher Straße wurden je nach Streckenabschnitt zwischen 1000 und 1300 Fahrzeugen pro Stunde gezählt. Nachmittags zwischen 16.30 und 17.30 Uhr waren es immerhin noch 900 bis 1200. „Mit der Anhebung er zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h in Verbindung mit darauf abgestimmten, neuen Signalprogrammen und der Erneuerung der Ampelanlage am Bäkerpfad werde künftig der Verkehrsfluss verbessert.

Auf dem Streckenabschnitt Frankenring bis Deutscher Ring ist die Belastung von Nord nach Süd mit cirka 1000 Fahrzeugen die Stunde am stärksten. Die Grüne Welle weise laut Gutachten schon heute eine gute Qualität auf. Nur zu den Spitzenstunden bestehe eine Überlastung der Knotenpunkte aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens. Um das zu entzerren, sollen die Ampelanlagen Höhe Markt-, Roß- und Tannenstraße erneuert werden. Die weiteren Ampelanlagen optimaler geschaltet werden. Die Grafik (siehe oben) zeigt die jeweiligen Standorte auf dem Streckenabschnitt. Die Einführung einer durchgängigen Radwegführung sowie die Einrichtung eines Parkverbots wären zwar wünschenswert. Dazu müsste jedoch der gesamte Straßenabschnitt durch Umbau des Mittelstreifens verändert werden. Der Kosten-Nutzen-Effekt wird jedoch von Ingenieurbüro und Verwaltung in Frage gestellt.