Gutachten für Hafenbrücke
Experten sollen prüfen, ob ein Ausbau auf zwei Spuren möglich ist. SPD begrüßt die Initiative.
Krefeld. Der Hafen wird ein Gutachten zur historischen Drehbrücke in Auftrag geben. Damit soll geklärt werden, ob eine Verbreiterung auf zwei Fahrspuren möglich ist. „Wir wollen wissen, was geht und wie hoch die Kosten sind“, sagte der neue Hafenchef Sascha Odermatt auf WZ-Anfrage.
Den Ausbau der Brücke bezeichnete der Geschäftsführer als Plan B. Plan A sei unverändert ein Abriss der denkmalgeschützten Brücke, die an gleicher Stelle durch einen Neubau ersetzt werden soll. Schätzungen zufolge würde allein der Neubau 15 Millionen Euro kosten. Weder der Hafen noch die Stadt oder das Land sind bisher bereit, diese Kosten zu übernehmen.
Odermatt hatte das Gutachten bei seiner Vorstellungsrunde in der SPD-Fraktion erstmals erwähnt. „Wir begrüßen diese Entscheidung außerordentlich“, sagte Ratsherr Jürgen Hengst. Er sieht darin endlich eine konkrete Lösung, „damit wirtschaftliche Notwendigkeit und Denkmalschutz unter einen Hut kommen“. Laut Hengst handelt es sich bei der Drehbrücke um ein einzigartiges Dokument deutscher Industriegeschichte. „So eine Brücke ist in Deutschland einmalig.“
Das Bauwerk steht seit 1990 mit Mittelpfeiler, Stahlbrückenkonstruktion und Brückenköpfen unter Denkmalschutz. Da der Schwerlastverkehr im Hafengebiet stetig wächst, gilt die einspurige Brücke als Nadelöhr.
Sollten die Gutachter den Ausbau der Brücke unter Beachtung des Denkmalschutzes für möglich halten, wäre das laut Odermatt zwar ein wichtiger Schritt, aber noch nicht der Durchbruch. Der Hafen sei jedenfalls nicht in der Lage, dafür einen sechs- oder gar siebenstelligen Betrag auszugeben.