Hilfe für die „vergessene Generation“
„50plus aktiv“ vergibt den zweiten Wirtschaftspreis.
Krefeld. Das Jobcenter Krefeld gibt den Kampf für die „vergessene Generation“ der über 50-jährigen Arbeitslosen nicht auf. Bei der Einschätzung dieser Altersgruppe sind sich Franz-Josef Schmitz, Dirk Esser und Ralf Köpke einig: „Wir können und dürfen diese Generation für das Berufsleben nicht abschreiben. Wer mit 50 bis Mitte 50 arbeitslos wird, läuft Gefahr, das bis zur Rente zu bleiben. Das kann sich unsere Gesellschaft nicht leisten.“
Franz-Josef Schmitz ist stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Krefeld, Dirk Esser dort Projektleiter des Programms 50 plus aktiv. Ralf Köpke, Vorsitzender des Krefelder DGB, ist seit dem Start im Jahr 2009 auch Botschafter für diese Aktion des Jobcenters und wirbt dafür, „egal, wo ich bin.“
50 plus aktiv ist eingebettet in das Bundesprojekt „Perspektive 50 plus“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Beginn war 2005 bei zunächst geringer Beteiligung der Kommunen. 2009 folgte eine große Erweiterungswelle, seit dem ist das Jobcenter Krefeld mit im Boot der Beschäftigungspakte.
2009 wurden eigens für diese Initiative zehn Fachberater für ältere Bewerber eingestellt, weitere fünf stehen den Firmen für Informationen zur Verfügung.
Seit 2010 gibt es vom Bund jährlich zwei Millionen Euro für Personalqualifizierung und Aktivierung der älteren Generation. Ziel aller Qualifizierungsschritte sind immer konkrete Vermittlungsbemühen und danach die Vermittlung einer Arbeitsstelle.
4000 Arbeitslose über 50 Jahre betreut das Jobcenter zurzeit (Stand März 2013), 2238 von ihnen sind 55 Jahre und älter. 1800 Arbeitslose nehmen freiwillig an Qualifizierungen teil. 400 werden jährlich in Arbeit vermittelt.
Wichtiger Bestandteil des Programms ist der Preis „Unternehmen mit Weitblick“ des Jobcenters für vorbildliches Handeln am Arbeitsmarkt. 2011 wurde er zum erstenmal vergeben, jetzt folgt die zweite Auflage. Gesucht werden Firmen, die über 50-Jährige beschäftigen, eine altersgemischte Belegschaft haben oder sich in besonderer Form an der Unterstützung älterer Mitarbeiter beteiligen.
Einsendeschluss für interessierte Unternehmen oder Betriebe ist der 14. Juni. Auf den Internetseiten des Jobcenters ist eine förmliche Teilnahmemeldung hinterlegt. Der Preis selbst wird bei einer Feierstunde am 15. November im Rittersaal der Burg Linn verliehen. Vorgesehen ist, wieder drei Preise zu vergeben.