Idee: Seidenweberhaus illuminieren

Designerin will mit einer festen Lichtinszenierung umstrittenes Gebäude verschönern.

Krefeld. Eine Reihe von Ruhrgebietsstädten setzt auf Illumination und verwandelt erfolgreich Relikte der Stahlindustrie und alte Zechen in hippe Lokalitäten. Beispielsweise die Stadt Duisburg. Der nachts beleuchtete Hochofen im Landschaftspark Nord weist vielen Besuchern inzwischen den Weg. Dieses Bild hatte Kornelia Vogel vor Augen, als sie sich kreativ mit dem derzeit umstrittensten öffentlichen Gebäude in Krefeld auseinandersetzte: dem Seidenweberhaus.

„Seit Jahrzehnten kann es dem Anspruch, urbanes Aushängeschild, Veranstaltungsort und gesellschaftlicher Treffpunkt zu sein, kaum gerecht werden“, sagt die Krefelder Diplom-Designerin, die unter dem Namen Feuervogeldesign ein Studio für Kommunikation und Design an der Südstraße betreibt.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Kornelia Vogel verweist auf die Anmutung eines „Waschbeton-Bunkers“, die kaum ablesbare amorphe Großform und auf die Lage. Das Seidenweberhaus bilde außerdem den innerstädtischen Abschluss der von vielen auswärtigen Besuchern befahrenen städtebaulichen Problemachse St.-Anton-Straße.

Mit dem Beleuchtungskonzept unternimmt sie den Versuch, dem Gebäude eine gänzlich andere atmosphärische Qualität im Auge des Betrachters zu geben. Ohne große Investitionen könne der Theaterplatz aufgewertet werden und das Seidenweberhaus einen wichtigen Akzent zur geplanten Umgestaltung des Horten-Hauses und der Haltestelle Ostwall/Rheinstraße setzen. „Mit dem Einsatz moderner, flexibler und effizienter LED-Technik dürften sich neben den Anschaffungskosten auch die Betriebs- und Unterhaltungskosten in Grenzen halten.“

Als erstes schlägt Kornelia Vogel vor, die charakteristische Kaskadenstruktur des Baus durch entsprechende farbliche Akzentuierungen tags wie nachts herauszuarbeiten. Derzeit sei der Baukörper in der Dunkelheit vor allem von der St. Anton-Straße aus fast unsichtbar. Die Kaskadenstruktur des Hauses betont sie, in dem sie lichttechnisch „Wasserfälle“ inszeniert. Die große Betonwand zur St. Anton-Straße könnte durch einen Großbildmonitor zu Werbezwecken genutzt und aufgebrochen werden. Ähnlich wie am Piccadilly-Circus in London.