Tierheim-Leiter klärt auf Drei Tipps für den Umgang mit gefundenen Igeln

Im Herbst kommt es immer wieder vor, dass verletzte oder kranke Igel im Garten oder auf der Straße gefunden werden. Frank Schankat vom Tierheim Krefeld, erklärt, was Finder in einem solchen Fall tun können.

Frank Schankat, Leiter des Tierheims Krefeld, berichtet über die Pflege der Tiere in der Tierstation am Flünnertzdyk.

Foto: Andreas Bischof

Wie hilft man einem verletzten Igel?

Einen Igel sollte man zunächst gut beobachten, um sichtbare Krankheitsanzeichen, wie eine abgemagerte Gestalt – ein Gewicht von nur 200 Gramm –, Husten, seltsame Gangaktivitäten oder Durchfall zu erkennen. Besteht nach genauer Beobachtung der Verdacht auf diese Anzeichen, sollte erste Hilfe geleistet werden: Der Fundort, die Zeit und das Gewicht des Igels sollten notiert werden. Anschließend muss eine Tierfachstelle aufgesucht werden. Den Igel direkt in erfahrene Hände zu übergeben, ist die beste Option. Im Tierheim Krefeld kümmern sich Fachkräfte um 13 Igel auf der Intensivstation und stehen für Hilfe jeder Zeit zur Verfügung.

Ist es den Igeln momentan noch zu warm für den Winterschlaf?

Ja, Igel halten eigentlich Winterschlaf von November bis März, weil sie in der kalten Jahreszeit keine Nahrung finden. Sie überbrücken die futterlose Zeit mit dem Winterschlaf. Zuvor sind Igel gerne in Gärten unterwegs auf der Suche nach Nahrung.

Was kann ich tun, damit Igel in meinem Garten gut überwintern könnnen?

Ein Teil des Gartens sollte naturbelassen bleiben. Das ideale Winterquartier besteht aus einem Laubhaufen. Hobbyhandwerker können auch ein Igelhäuschen bauen. Auf chemische Bekämpfungsmittel sollte man verzichten und ein Laubbläser tötet zahlreiche Insekten und reduziert die Nahrung der Igel drastisch. Igel müssen die Möglichkeit haben den Garten durch eine Öffnung verlassen zu können, um sich fortzupflanzen. Viele Igel bleiben in zu kleinen Öffnungen stecken und verletzten sich. Igel sind weder zu zähmen, noch als Haustier zu halten.