Illegaler Hundefänger will jungen Rüden mitnehmen
Als die Halterin ihre erwachsene Hündin von der Leine lässt, flüchtet der Unbekannte mit Vollgas und ohne Beute.
Krefeld. Mit einem Schreck endete für die Uerdingerin Jennifer Ringe am Montagabend der abendliche Gassi-Gang mit ihren beiden Hunden Simba und Baghira auf der Grünanlage neben der Straße „An der Tränke“. Die 20-Jährige sah sich gegen 20.35 Uhr urplötzlich mit einem dreisten Hundefänger konfrontiert, der aus einem neon-orangefarbenen Transporter („Sprinter“) mit polnischem Kennzeichen gestiegen war.
Der Mann, der zunächst vorgetäuscht hatte, ein Jogger zu sein, packte urplötzlich den vier Monate alten Simba, einen aus Bulgarien stammenden Schäferhund-Mischling, am Hinterteil, und wollte ihn mitnehmen. Zum Glück hatte sich die lange Leine des durch das Erscheinen des Mannes nervös gewordenen Welpen mehrfach um einen Baum gewickelt. „Lass den Hund los oder ich lasse meine Große los“, drohte Jennifer Ringe. Sie glaubt allerdings nicht, dass der Mann verstanden hat, was sie ihm zurief.
Erst als sie die knurrende Labrador-Bordeaux-Doggen-Mischlingshündin (18 Monate alt) von der Leine nahm, ließ der Hundefänger den Welpen los, flüchtete in sein Fahrzeug und gab Vollgas, ehe Baghira ihn packen konnte. „Die Hündin“, so Jennifer Ringe zur WZ, „kann bei Dunkelheit und unter Anspannung durchaus wild werden.“
Die Polizei ermittelt inzwischen und sucht Zeugen und andere Hundebesitzer, die Angaben etwa zum Fahrzeug machen können (Telefon 6340). Die Ermittler gehen derzeit einem Hinweis nach, demzufolge sich in Krefeld ein zweiter Fall abgespielt haben soll. Ein Mann soll eine ältere Frau umgestoßen haben, um sich so in den Besitz des Tieres zu bringen. Polizeisprecher Wolfgang Weidner: „Wir ermitteln wegen versuchten Raubes.“ Zunächst müsse aber über Augenzeugen die ältere Frau gefunden werden. Vorsorglich fragte die Krefelder Polizei bei ihren Kollegen in der Nachbarschaft nach, ob ähnliche Vorkommnisse in jüngerer Zeit bekannt seien. Sie verneinten. al