Zoo Im Krefelder Zoo forscht Anne Grewer über exotische Vögel

Die Tierärztin schreibt ihre Dissertation über die Sanierung des Vogelhauses. Für zwei Jahre ist sie dort im Einsatz.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Eine pinkfarbene Mütze, etwas grünen Lidschatten, eine orangefarbene Stola, ein graues Oberteil und ein leicht bläulich schimmernder Gürtel gehören zum sehr besonderen Aussehen der Prachtfruchttaube — kein Wunder also, dass sich Anna Grewer für dieses Exemplar begeistern kann. Die Tierärztin strahlt über das ganze Gesicht, wenn sie von ihrem „absoluten Lieblingsvogel“ spricht. Im Krefelder Zoo, in dem die 25-Jährige gerade ihren Dienst angetreten hat, gibt es außer Prachtfruchttauben noch viele andere kunterbunte Federkleider zu bewundern.

Mit Exoten wie der Scharlachspinte, dem Textorweber, den Schwarzkehlarassaris, Jacanas, Elfenblauvögeln und Weißnackenfasantauben hat die gebürtige Gladbeckerin zu tun, die im hiesigen Tierpark das passende Projekt für ihre Doktorarbeit gefunden hat und gleichzeitig die langjährige Zooveterinärin Dr. Stefanie Markowski unterstützt und vertritt. Vogelkrankheiten und die Sanierung des Krefelder Vogelhauses sind die Themen, mit denen sie sich in den kommenden Jahren in ihrer Dissertation intensiv beschäftigen wird.

Mehr als 50 afrikanische, südamerikanische oder asiatische Bewohner des Gebäudes, das saniert werden soll, sind vor der Brutsaison im Frühjahr aus der Anlage in ein Übergangsquartier in Krefeld umgezogen. Nun begleitet Anna Grewer, die in München studiert hat, die Umgestaltung.

Beispielsweise soll es „ein optimiertes Beleuchtungssystem mit hochmodernen UV-Lampen“ geben. „Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist UV-Licht sehr wichtig für die Produktion von Vitamin D, für die allgemeine Gesundheit und den Knochenbau“, berichtet Grewer. Mit dem Londoner Zoo wird Krefeld mit seinem Lichtkonzept zu den Vorreitern zählen.

Auch die Wasserfilterung und die Wasserkreisläufe — Letztere auch mit Blick auf ökologische Aspekte — sollen „noch besser werden“. Außerdem wird das komplette Bodensubstrat, in dem die Pflanzen des Vogelhauses stehen, ausgetauscht.

Im Rahmen ihrer Doktorarbeit wird die Veterinärin zusätzlich ein spezielles Augenmerk aufs Futter legen. Es geht ihr dabei vor allem um die Mineralstoff- sowie Vitamin- und Spurenelementversorgung, die Mangelerscheinungen verhindern. Und auch die parasitologische Kontrolle — bei Vögeln sind es vor allem Darmparasiten, unter anderem Rundwürmer, und gelegentlich Parasiten im Bereich der Luftröhre — werden sie beschäftigen. „Mindestens zwei Jahre Zeit“ wird Grewer für ihre Dissertation brauchen, glaubt sie. Bis dahin soll das Vogelhaus wohl längst saniert sein. Voraussichtlich bis Ende des Jahres soll alles fertig sein.