Krefeld Kampf gegen illegale Prostitution - CDU gibt nicht auf

Der Kampf gegen die käufliche Liebe in Wohnungen soll mit Anträgen bekämpft werden.

Nachdem die Straßenprostitution an der Neuen Ritterstraße verboten wurde, haben sich viele Damen in Wohnungen zurückgezogen.

Nachdem die Straßenprostitution an der Neuen Ritterstraße verboten wurde, haben sich viele Damen in Wohnungen zurückgezogen.

Foto: Oliver Dietze

Krefeld. Die illegale Prostitution in Krefeld ist und bleibt ein Streitthema. Erst vor kurzem wurde die Straßenprostitution an der Neuen Ritterstraße endgültig verboten. Die Problematik bleibt aber. Wohnungen rund um die Vereinsstraße sowie die Neue Linner Straße werden für teils menschenunwürdige Zwecke genutzt, wie CDU-Ratsfrau Simone Roemer verrät. Die 45-Jährige kennt sich in der Krefelder Szene genau aus und weiß, wo die Probleme offensichtlich sind. Zusammen mit der CDU-Fraktion hat Roemer nun gleich sechs Anträge verfasst, die in den kommenden Ausschüssen diskutiert werden sollen. Roemer sagt: „Wir müssen aufhören, die Augen zu schließen. Die Leute sehen, welche Wohnungen zu Zwecken der Prostitution genutzt werden. Die Zustände sind eklatant, es muss sich etwas verändern.“

Die Anträge wenden sich dabei an verschiedene Ämter, denn das Hauptproblem liegt für Roemer nicht bei der Polizei, sondern vielmehr in der Verwaltung. „Die Arbeit der Polizei ist hervorragend. Der Verwaltung liegen genaue Listen vor, welche Wohnungen betroffen sind, aber es passiert einfach nichts“, erklärt Roemer, die weiter sagt: „Wenn die Verwaltung aktiv geworden wäre, dann hätten wir in Krefeld eine ganz andere Situation.“

Die Prostitution in Krefeld beschäftigt Simone Roemer schon seit langer Zeit. Im Jahr 2013 besuchte sie zum ersten Mal diverse Wohnungen im Stadtgebiet und zeigte sich geschockt. „Ich muss sagen, als ich mir es damals angeschaut habe, war ich lange nicht mehr so geschockt gewesen. Das war für mich der Anstoß, etwas zu ändern.“

Zum einen stellt die CDU-Fraktion eine Berichtsanfrage zur „Kindeswohlgefährdung bei schwangeren Prostituierten“. Diese richtet sich speziell an das Jugendamt, schließlich werden Kinder noch vor der Geburt durch Prostitution gefährdet. Eine weitere Berichtsanfrage wendete sich aufgrund von Hygienevorschriften in den Wohnungen an das Gesundheitsamt.

Zudem sieht Roemer auch in Teilen eine Verletzung der Menschenrechte und wendet sich somit an das Ordnungsamt. Die CDU-Ratsfrau sagt: „Wir reichen diese Anträge ein, damit endlich einmal Stellung bezogen werden muss.“ Die Zeit. um drumherum zu reden. sei vorbei, meint Roemer und sagt: „So traurig es klingt, es wäre ein Riesenfortschritt für Krefeld, wenn die Verwaltung schriftlich Stellung beziehen würde.“ Im Fokus der CDU-Fraktion stand auch das ab Juli 2017 in Kraft tretende Prostitutionsgesetz. Demnach müssen Personen, die der Prostitution nachgehen, ab diesem Zeitpunkt mitteilen, wo sie ihren Beruf ausüben.

Roemer steht dem neuen Gesetz aber sehr skeptisch gegenüber: „Es sind einfach unhaltbare Zustände in Krefeld, und das wird sich auch mit dem neuen Gesetz nicht ändern. Es ist noch nichts passiert, und ich weiß nicht, wie das in drei Monaten geregelt werden soll.“ Auch in diesem Bereich stellt die Fraktion eine Berichtsanfrage. Weitere folgten zu Möglichkeiten im Bereich der Bauaufsicht sowie zur gerechten Anmeldung einzelner Personen.