KK-Kennzeichen für Kempen

Das Altkennzeichen mit der Abkürzung für den früheren Kreis Kempen-Krefeld wird in der Nachbarstadt wieder eingeführt.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Das Kennzeichen „KK“ wird wieder eingeführt. Unerwartet haben 34 Mitglieder des Viersener Kreistags dafür gestimmt, 13 waren dagegen, sieben enthielten sich der Stimme. Für Freude sorgte das in Kempen, von wo der Vorstoß gekommen war. Die Autos im Krefelder Stadtteil Hüls, wo das KK-Kennzeichen einst ebenfalls galt, können durch den Entschluss allerdings nicht mit neuen Schildern versehen werden. Dafür wäre ein entprechender Beschluss im Krefelder Stadtrat erforderlich.

Im Viersener Kreistag war nicht, wie angekündigt, geheim, sondern offen abgestimmt worden. Vor allem viele Viersener lehnten die Wiedereinführung ab. CDU-Fraktionschef Michael Aach (Dülken), der sich bei der ersten Ablehnung der Wiedereinführung im März 2012 noch enthalten hatte, votierte dafür. Auch wenn er den Antrag als „ziemlich unnötig und als einen ziemlichen Blödsinn“ bezeichnete. Aber der Bürger solle dies durch sein Verhalten jetzt selbst entscheiden.

„Es gibt zu dem Thema bei uns keinen Fraktionszwang“, sagte der Viersener Sozialdemokrat Hans Smolenaers. „KK ja oder nein sei ihm „ziemlich schnuppe“ — Smolenaers enthielt sich der Stimme.

Bis die „KK“-Fans das Nostalgiekennzeichen am Auto haben, werden aber noch einige Monate vergehen. Zunächst steht nach Angaben des Kreises Viersen eine Formalität an: „Wir beantragen das Altkennzeichen jetzt beim NRW-Verkehrsminister“, sagt Pressesprecher Axel Küppers. Die Zustimmung ist in der Regel eine Formsache.

„Realistisch eingeschätzt können KK-Kennzeichen ab Mai beim Straßenverkehrsamt beantragt werden“, sagt Küppers. Noch sei dies nicht möglich — Anfragen habe es allerdings schon gegeben. „Wer das Altkennzeichen haben möchte, zahlt dafür die übliche Wunschkennzeichengebühr“, so der Sprecher. Mit weiteren Kosten sei man am Ende bei einer Gebühr von „etwa 40 Euro“ pro Kennzeichen.

Das Straßenverkehrsamt rechne in den ersten beiden Jahren nach der Wiedereinführung mit rund 5000 Kraftfahrzeug-Haltern, die „KK“ haben möchten, sagt Axel Küppers. Die FDP rechnete im Zuge der Diskussion mit „weitaus mehr“ Antragstellern — mit dem Verweis auf den Kreis Wesel: Dort gibt es das Kennzeichen „MO“ (Moers) inzwischen mehr als 35 000 Mal.

Damit auch Krefelder Autos mit einem KK-Kennzeichen ausgestattet werden können, bedarf es eines Beschlusses des Stadtrates. Doch eine Initiative ist hier bislang nicht erkennbar. Der Hülser Bezirksvorsteher Hans Butzen hatte unlängst der WZ gesagt: „Ich bin kein Separatist.“ Bei der zweiten Gebietsreform 1975 sei er „mit Freuden“ nach Krefeld gegangen. „Wir Krefelder sollten Krefelder bleiben.“