Politik Konservativer Kreis plant Kampagne gegen CDU
Rote Linie ist für CDU überschritten. CDU-Chef Marc Blondin fordert Parteiausschluss von Gerald Wagener.
Krefeld. Gerald Wagener ist Initiator des Konservativen Kreises Krefeld (K3). In einem internen Vorstoß hat Wagener angeregt, eine Anzeigenkampagne gegen die für Krefeld in Berlin tätigen Bundestagskandidaten der CDU zu initiieren. Das bringt ihm jetzt Ärger mit der Krefelder CDU ein. Krefelds CDU-Kreisvorsitzender Marc Blondin erklärte am Sonntag: „Wer öffentlich ankündigt, alles dafür zu tun, dass die eigene Partei Wahlen verliert und dazu gezielt Kampagnen gegen demokratisch gewählte Kandidaten in Aussicht stellt, hat in unserer Union nichts mehr zu suchen. Herr Wagener hat damit die rote Linie eindeutig überschritten.“ Wegen seines parteischädigenden Verhaltens solle er binnen zwei Wochen aus der CDU austreten, fordert Blondin. Anderenfalls werde er dem Kreisvorstand vorschlagen, in Abstimmung mit der Landes-CDU ein Parteiordnungsverfahren gegen ihn einzuleiten. „Man kann nicht halb in einer Partei sein und halb offen gegen sie arbeiten.“
Blondin erinnert daran, dass innerhalb einer Partei offen und kontrovers diskutiert werden könne, gleichzeitig aber Mehrheitsentscheidungen in der Sache und zu Personen zu akzeptieren seien.
Dass der Konservative Kreis Krefeld „offenbar noch eine kleine dreistellige Unterstützerzahl bei Facebook hat, beeindruckt mich nicht“, sagt Blondin. Einige Mitglieder hätten die Gruppe bereits wieder verlassen. „Ich gehe davon aus, dass alle noch als Unterstützer geführten CDU-Mitglieder sich dem anschließen, seitdem offengelegt wurde, dass es Wagener darum geht, gegen die CDU zu arbeiten“, sagt Blondin. „Die CDU in Krefeld wird gemeinsam alle Kraft darauf verwenden, unsere Bundestagsabgeordneten Kerstin Radomski und Ansgar Heveling zu unterstützen.“ Ein persönliches Gespräch haben Blondin und Wagener aktuell noch nicht geführt. Er werde Wagener jetzt anschreiben, so Blondin. vlo