Kopfnoten bereiten Schülern und Lehrern Kopfzerbrechen
Die Krefelder Gymnasien haben ihre Indikatorenliste für die neue Benotung erarbeitet.
<strong>Krefeld. Mit den Halbjahreszeugnissen am 18. Januar 2008 wird den Schülern ab der vierten Klasse erstmalig auch ihr Arbeits- und Sozialverhalten mit sechs Teilnoten bescheinigt. Über die so genannten Kopfnoten müssen sich momentan jedoch die Lehrer und nicht die Schüler den Kopf zerbrechen. "Das alles ist sehr aufwendig für uns", sagt Werner Vollmer, Leiter der Linner Burgschule und Sprecher der Krefelder Hauptschulen. Die Kopfnoten stellten jede Schule derzeit vor richtige Probleme. "Laut Kultusministerium dürfen wir uns einen Tag für die intensive und gründliche Beratung darüber bei den Zeugniskonferenzen nehmen. In unserer Schule haben wir sogar zwei Tage lang konferiert." Die Kopfnoten seien ein neues Gebiet auch für sein Lehrerkollegium. "Fünftklässlern Kopfnoten zu geben, ist ja kein Problem. Auch bei Sechst- oder Siebtklässlern", schätzt Vollmer. "Schwer wird es bei den Acht- und Neuntklässlern, wenn jedes Zeugnis mit in die Bewerbungsmappen kommt." Bei den Noten für diese Altersgruppe herrsche an seiner Hauptschule eine ganz andere Auseinandersetzung mit dem Thema. "Mit den Noten, die wir diesen Schülern geben, laufen sie unter Umständen ein Leben lang herum", sagt Vollmer. Eine schlechte Benotung in der Sparte "Konfliktverhalten" könnte gewaltige Konsequenzen haben. "Ich weiß nicht, ob jeder zukünftige Arbeitgeber oder Meister richtig damit umgeht und bei zehn Jahre alten Noten auch die persönliche Entwicklung der Schüler mit einrechnet."
Schüler und Lehrer sind auf die ersten Kopfnoten gespannt
"Alles ist noch sehr unbestimmt, ist ja auch für uns das erste Mal. Die Schüler sind genauso gespannt wie wir", sagt Rolf Nagels, Leiter des Uerdinger Stadtpark-Gymnasiums, zur neuen Situation. "Die Bedeutung der Noten für die Zukunft der Schüler scheint groß zu sein." Deswegen haben die Krefelder Gymnasien die Indikatoren zur Benotung des Arbeits- und Sozialverhaltens konkretisiert. "Wir sind der Meinung, dass man von einem Schüler der Klasse fünf noch nicht alle geforderten Kompetenzen erwarten kann." Die Direktoren der Gymnasien haben diese Schwerpunkte gemeinsam gesetzt und den Eltern zukommen lassen.Kopfnoten
Arbeitsverhalten: Dabei wird die Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Sorgfalt sowie die Selbstständigkeit der Schüler benotet.
Sozialverhalten: Noten gibt es für Verantwortungsbereitschaft, Konfliktverhalten und Kooperationsfähigkeit.
Indikatoren: Für jede Teilnote haben die Lehrer vom Ministerium Anhaltspunkte für eine Beurteilung erhalten.