Lesetipp: Katz und Hund retten Tante Lola in Australien

Kinderbuch: Literaturpreisträger Herbert Genzmer verfasst ein kreuzkomisches Kinderbuch.

Krefeld. Schatzsuche, Kakerlakenwettrennen und Piraten - in Herbert Genzmers erstem Kinderbuch "Willy und die somnambule Pekinesenkatze" begibt sich der Held auf das Abenteuer seines Lebens. Der "intelligenteste Hund der Welt" lernt die Waisenkatze Mimi kennen und hört von der Entführung der Tante Lola, der somnambulen Pekinesenkatze. Auf nach Australien!

Tante Lola hat nämlich die besondere Begabung, in die Vergangenheit und in die Zukunft zu sehen, und wird von einem elenden Zirkusdirektor in der Verbotenen Stadt in Australien gefangen gehalten. Willy, die Waisenkatze und Herman-the-German, Kapitän der Roten Wolke, machen sich also auf den Weg, um Tante Lola zu retten. Doch schon stehen die Freunde vor einem weiteren Problem: Der elende Zirkusdirektor verlangt eine Million Lösegeld.

Herbert Genzmer, sonst eher Autor von harten und unerbittlichen Gegenwartsromanen sowie gebildeten Literarischen Reiseführern, schlägt hier einen ganz neuen erzählerischen Ton an: farbenfroh, herzenswarm und kreuzkomisch. Willy und Mimi lernen auf ihrer spannenden Weltreise eine Reihe weiterer Gefährten kennen. Rasante Verfolgungen, Feuer speiende Drachen - der Mund bleibt offen bei der Lektüre.

In seinem ersten Kinderbuch verbindet der gebürtige Krefelder alles, was zu einem spannenden Abenteuer gehört. Mit viel Phantasie lässt Genzmer die liebenswürdigen Figuren zueinander finden und macht sie durch lebhafte Details zu herzlichen und komischen Charakteren.

Die spannenden Abenteuer, voller Phantasie und Verrücktheiten, klären gleichzeitig charmant über die Vielfalt anderer Kulturen und Sitten auf - zudem greifen die farbkräftigen Illustrationen von Kyra Stempell die Geschehnisse zauberhaft auf und lassen bei näherem Betrachten immer wieder neue, komische Details entdecken. "Willy und die somnambule Pekinesenkatze" ist ein Buch, das den Leser in eine Welt voller Kuriositäten mitnimmt und Kinder in ein abenteuerliches Reich der Träume begleitet. Denn "ohne Abenteuer können weder Mensch noch Hund leben."

Herbert Genzmer, Träger des Krefelder Literaturpreises von 1994, sitzt derzeit im winterlich kalten Tarragona und korrigiert seinen neuesten Roman "Abzittern". Der soll im Februar erscheinen. Mit dem Satz "Ghostwriter trifft Wunderheiler" kündigt der Mitteldeutsche Verlag diese Neuerscheinung an. Erzählt wird die Geschichte vom Auftragsschreiber Gerald Beck, der in die Dienste eines umstrittenen Fernheilers tritt und sein altes Leben hinter sich lässt. Aber die große Freiheit endet im Internet. In einem Sexchat verfällt er einer Frau, verliert letztlich die Beziehung zur Wirklichkeit. Der Traum wird zum Albtraum. (Herbert Genzmer, "Abzittern" Aufbau Verlag, rund 320 Seiten, 22 Euro, Februar 2008)