Kulturausschuss: Vorburg in vielen Zwickmühlen

Das Museum Burg Linn und die Musikschule bleiben als Sanierungsfälle weiter in der Diskussion der Kulturpolitiker.

Krefeld. Kurz und knapp, aber mit tiefem Aufatmen, Beifall und Dank an die Sammlerin Helga Lauffs, wurde das Thema Lauffs-Sammlung in der Kulturausschuss-Sitzung Dienstagabend erledigt. Und als ob diese Nachricht die Gemüter der Teilnehmer besänftigt hätte, wurden im Anschluss die vielen anderen Punkte der Sitzung kurz und mit seltener Einmütigkeit abgehandelt.

Zu diesen Punkten gehören auch die Probleme Museum Burg Linn und Musikschule. In Sachen Linn entschied man sich für pragmatisches Vorgehen. Das heißt: Um ein neues Kassenhaus samt Shop im Bereich der Remise im Vorhof einzurichten, bedarf es der Verlagerung der Schreinerei in den Paschhof. Um den alten Bauernhof allerdings völlig zu sanieren, fehlt - zumindest zur Zeit - das nötige Geld. Verschiedene Schritte sind dabei zu bedenken. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach der Errichtung der stadtgeschichtlichen Abteilung im Remisen-Komplex. Diese sieht die FDP erst in ferner Zukunft, SPD und Grüne sind da ausdrücklich anderer Meinung.

Das von der derzeitigen Sanierung noch übrig gebliebene Geld soll genutzt werden, um die Fassade der Zehntscheune instand zu setzen - dorthin will man die Sozialräume des Museums verlagern - sowie das Dach und die Blendläden am Jagdschloss zu erneuern. Die Sanierung des Torturms wird wegen der Witterung auf das nächste Jahr verschoben.

Auch das Problem Musikschule ist noch lange nicht in trockenen Tüchern. Zur Finanzierung des Ausbaus von Haus Sollbrüggen soll laut Verwaltung ein Verkauf von Haus Schönhausen dienen. Es gebe zwar Interessenten, so Baudezernent Thomas Visser, aber deren Absichten gehen offenbar nicht konform mit dem Denkmalschutz-Gedanken. SPD und Grüne sehen in einem solchen Verkauf ein weiteres Verschleudern von "Tafelsilber" der Stadt. Es besteht also noch konkreter Diskussions- und Verhandlungsbedarf.

Ein weiteres Thema: Südbahnhof Saumstraße. Schnelles Handeln ist erforderlich, um vielleicht noch an Zuschusstöpfe des Landes zu kommen. Außerdem muss vorsichtig agiert werden, um nicht zur Rückzahlung der Landesförderung in Höhe von etwa 400 000 Euro gezwungen zu werden. Insgesamt müssen noch mal 250 000 Euro investiert werden. Der Jahresbedarf beliefe sich auf etwa 50 000 Euro.