Kommentar zur Obdachlosenunterkunft in Krefeld Die Sorgen an der Feldstraße bleiben
Meinung · Endlich wird das 2021 vorgestellte Konzept „Obdach Krefeld“ auch umgesetzt. Doch alle Probleme sind damit nicht gelöst.
Dass 2025 Baubeginn für das neue „Obdach Krefeld“ an der Feldstraße sein soll, ist eine gute Nachricht. Viel zu lange hat es in Krefeld mal wieder gedauert, die 2021 vorgestellten, ambitionierten Pläne umzusetzen. Sorgen muss aber weiterhin die Tatsache bereiten, dass der Ärger mit Anwohner nicht überwunden ist.
Zwar hat sich die Stadt Krefeld bemüht, die vorgebrachten Ängste ernst zu nehmen und dafür unter anderem Bürgersprechstunden eingerichtet. Doch trotzdem werden immer wieder Beschwerden vorgebracht, über die unsere Zeitung noch 2024 wiederholt berichtet hat.
Auch wenn die Verwaltung heute erklärt, in den vergangenen Wochen seien keine Beschwerden mehr eingegangen, vermag dies nicht wirklich zu beruhigen. Zeigt die Erfahrung doch, dass es im Winter, wenn sich die Menschen weniger unter freiem Himmel aufhalten, im Umfeld der Notschlafstelle immer etwas ruhiger geworden ist. Bevor Entwarnung geben werden kann, müsste also das Frühjahr abgewartet werden.
Wenig beruhigen wird die Anwohner zudem die Auskunft, dass es sich bei Personen, die sich im Umfeld aufhalten, nicht immer um Nutzende der Einrichtung handelt. Wie sollen die Bürger dies unterscheiden können? Hoffnung macht da eher das neue Konzept, wonach die Notschlafstelle zu einer echten Unterkunft für Menschen aufgewertet wird, die Obdachlosigkeit überwinden wollen –und so zu ganz normalen Nachbarn werden.