Ermittlungen dauern an Cinemaxx-Brandstifter: Warten auf psychologisches Gutachten
Krefeld · Während auf Landesebene erneut über eine Abschiebung des Verdächtigen gesprochen wird, laufen die Ermittlungen in Krefeld weiter.
Der Iraner, der im Oktober 2024 im Krefelder Cinemaxx Benzin vergossen haben und zuvor mehrere Brände in der Stadt gelegt haben soll, sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft. Das bestätigte der Leitende Oberstaatsanwalt Axel Stahl der WZ. Derzeit laufe noch die Begutachtung auf die psychische Gesundheit des mutmaßlichen Täters, einen zur Tatzeit 38-jährigen Mann. Dessen Rückführung in sein Heimatland, den Iran, war vor der Tat mehrfach gescheitert, da der Mann über keine gültigen Reisedokumente verfügt und nicht an einer Passbeschaffung mitgewirkt habe, erklärte jetzt noch einmal NRW-Fluchtministerin Josefine Paul. „Eine Rückführung ist ohne Reisedokumente nicht möglich“, heißt es in ihrer Antwort auf eine AfD-Anfrage. Denn die iranischen Behörden verlangen – wie mehrfach berichtet – Freiwilligkeitserklärungen von Abschiebe-Kandidaten. Diese habe der Mann trotz mehrfacher Bemühungen nicht unterzeichnet. Es sei aber erneut Kontakt mit französischen Behörden aufgenommen worden, um eine Rücküberstellung in das Nachbarland zu erreichen. Frankreich hatte das im vergangenen Jahr bereits „ohne weitergehende Begründung“ verweigert, wie Paul weiter mitteilte. „Nachfragen der Ausländerbehörden blieben erfolglos.“
Axel Stahl gibt allerdings zu bedenken, dass eine Rücküberstellung zum gegenwärtigen Zeitpunkt eher unwahrscheinlich sei, da es hier noch ein Ermittlungsverfahren gebe, seine Behörde einer Abschiebung keine Zustimmung erteilen werde. Nach der Brandserie in Krefeld war im Oktober Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der versuchten schweren Brandstiftung gegen den Iraner erlassen worden. Dieser war 2002 erstmals unerlaubt nach Deutschland eingereist und den Behörden unter 27 Namen bekannt.