Mehr als 100 Geldbußen und eine Festnahme „Entschlossene Maßnahmen“ im Kampf gegen die Drogenszene
Krefeld · Ordnungsdienst und Polizei in Krefeld sind weiterhin bemüht, die durch die Innenstadt wandernde Drogenszene in den Griff zu bekommen.
Trotz der großen Probleme mit der Drogenszene zwischen Ostwall und Behnisch-Haus (die WZ berichtete) sieht die Stadtspitze Krefeld auf einem guten Weg. „Um den mit der Drogenszene einhergehenden Problemen entgegenzuwirken, sind seit März entschlossen Maßnahmen in der Innenstadt ergriffen worden“, betont Stadtsprecher Timo Bauermeister. Es seien bereits zahlreiche Platzverweise erteilt worden, um das illegale Drogenumfeld einzudämmen. Notwendig geworden ist dies vor allem seit der konsequenten Sperrung des Theaterplatzes für die Szene.
Bauermeister nennt konkrete Zahlen: „Die Verstöße gegen ordnungswidriges Verhalten im Zusammenhang mit Drogenkonsum wurden seit dem 15. März im näheren Umfeld des Ostwalls in 89 Fällen mit Geldbußen und im Umfeld des Behnisch-Hauses in insgesamt 15 Fällen mit Geldbußen geahndet.“ Außerdem seien die Teams des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) seit dem 1. Juni mit ausgeweiteten Dienstzeiten im Einsatz und führten verstärkte Streifen in den betroffenen Bereichen durch. Dabei werde das dynamische Geschehen genau beobachtet und effektive Maßnahmen würden ergriffen, um die Situation zu verbessern.
Kontrolleinsatz mit
Schwerpunkt am Ostwall
Gemeinsam mit der Polizei führte der KOD zum Beispiel am Dienstag zwischen 8.30 und 15.30 Uhr einen Kontrolleinsatz gegen die offene Drogenszene durch. Ein Schwerpunkt lag dabei am Ostwall. Hier hat die Polizei einen Mann festgenommen. Er wurde per Haftbefehl gesucht. Eine weitere Person war zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben.
Im Bereich Breite Straße/Südwall haben die Kräfte eine Person angetroffen, die der Drogenszene angehört. Die Polizei hat 14 Tütchen Marihuana bei ihr sichergestellt. Eine Strafanzeige folgt. Am Willy-Göldenbach-Platz wurde eine Person mit einer geringen Menge Amphetamin angetroffen. Die Polizei hat die Betäubungsmittel sichergestellt. Darüber hinaus sind Verkehrs-Kontrollstellen am Hauptbahnhof und an der Grotenburg eingerichtet worden. Dabei wurde ein Verkehrsteilnehmer festgestellt, der unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand.
„Die Stadt Krefeld ist auch weiterhin bestrebt, die Fläche rund um das Behnisch-Haus als attraktiven Gastronomie-Standort zu etablieren. Trotz der Herausforderungen, die mit der aktuellen Situation einhergehen, sind wir zuversichtlich, dass die gemeinsamen Bemühungen langfristig positive Ergebnisse erzielen werden“, betont Timo Bauermeister. Die Stadt und ihre Partner arbeiteten intensiv daran, die Attraktivität des Bereichs zu steigern.
Ein zentraler Baustein dazu ist das beschlossene „Stärkungspaket Innenstadt“, das die Handlungsfelder Sicherheit und Ordnung, Soziales, Sauberkeit und Stadtgestaltung umfasst. Dass es dabei Erfolge gibt, bestätigen Teilnehmer des „Zukunftsdialogs Innenstadt“, der zweimal im Jahr tagt. Als Vertreter des Handels erklärt Christoph Borgmann: „Wir haben das Gefühl, dass die Maßnahmen greifen. Der Kommunale Ordnungsdienst ist präsent, das Drogenhilfezentrum trifft die Zielgruppe, und auch in den Bereichen Sauberkeit und Stadtgestaltung geht es Schritt für Schritt voran.“ Oberbürgermeister Frank Meyer räumt allerdings ein, dass der eingeschlagene Weg kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf sei. Dazu sei die Rückmeldung der Innenstadtakteure wichtig, um festzustellen, „was gut läuft und wo wir nachsteuern müssen“.
Gut läuft nach Aussage der Stadt das Drogenhilfezentrum (DHZ) an der Schwertstraße. Die Konsumzahlen sind hoch, die Streetworker berichteten, dass die Anzahl der auswärtigen Drogenabhängigen, die sich bis März stets auf dem Theaterplatz einfanden, deutlich zurückgegangen sei. Peter Gathen als Vertreter des Handels, der unterschiedliche Parkhäuser in Krefeld betreibt, ergänzt: „Wir beobachten weniger Fälle von Drogenkonsum, und wir mussten, seit es das Drogenhilfezentrum gibt, deutlich weniger Anzeigen stellen.“ Meinung S. 16