Schulgipfel Krefeld erwägt Maskenpflicht an Grundschulen
Krefeld · Experten machen bei Schulgipfel Vorschläge zur Eindämmung der Pandemie.
Um die weitere Ausbreitung von Corona zu verhindern, erwägt die Stadt eine Maskenpflicht auch an Grundschulen. Das ist ein Ergebnis des Krefelder Schulgipfels, der am Mittwochmorgen stattgefunden hat und bis auf weiteres jede Woche per Videokonferenz geplant ist. Bisher gilt der Mund-Nasen-Schutz im Unterricht nur an weiterführenden Schulen. Ob die Maskenpflicht für Sechs- bis Zehnjährige kommt, entscheidet der Krisenstab am Freitag. Eine Zustimmung des Landes NRW wäre jedenfalls nicht erforderlich.
Anders ist die Rechtslage, wenn es um die Halbierung von Klassen geht, um zeitgleich Präsenz- und Distanzunterricht anbieten zu können. Diese Option zur Unterbrechung der Infektionsketten hatte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Dienstag untersagt. „Eine Fehlentscheidung“, kritisiert Stadtdirektor Markus Schön. „Die Teilnehmer des Schulgipfels waren sich einig, dass mehr Flexibilität vor allem in den Oberstufen gut wäre“, so Schön. Präsenzunterricht sollte nur in der Grundschule verpflichtend sein.
Mobile Lüftungsanlagen und Filtergeräte wurden von den Teilnehmern des Schulgipfels – neben der Stadt Vertreter aller Schulformen, der Schulaufsicht und der Gewerkschaften – kritisch eingeschätzt. Der Nutzen sei wissenschaftlich nicht erwiesen, die Wartung problematisch, zudem seien die Geräte laut und kein Ersatz für das regelmäßige Lüften. Der Gipfel schlägt dem Krisenstab vor, solche Anlagen nicht anzuschaffen, zumal die 50-Millionen-Euro-Förderung des Landes völlig unklar sei.
Große Zustimmung gab es dagegen für den Vorschlag, CO2-Messgeräte anzuschaffen, um die Qualität der Raumluft in den Klassen zu überwachen, damit rechtzeitig gelüftet wird. Jede Schule soll solche Geräte bekommen. Eine flächendeckende Versorgung für alle Klassen ist aber nicht vorgesehen und wegen langer Lieferfristen kurzfristig auch nicht möglich.
Das Schulsport-Verbot in Krefeld wurde von den Experten begrüßt. Allerdings sollen den Kindern und Jugendlichen Angebote gemacht werden, um sich im Freien bewegen zu können. Dies gelte insbesondere für Grundschulkinder.
Der muttersprachliche Unterricht für Migrantenkinder soll bis Ende November ausgesetzt werden. Begründung: Dabei kommen in Schwerpunktschulen Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Schulen zusammen. Damit steige die Gefahr der Ansteckung.