Krefelder Bombenleger und dm-Erpresser bekommt Bewährung

Karlsruhe/Krefeld/Dortmund. Der Krefelder Student, der als "Bombenleger von Dortmund" bekannt wurde, hat in seinem Verfahren vor dem Landgericht Karlsruhe eine zweijährigen Bewährungsstrafe - unter anderem wegen Vortäuschung einer Straftat, erhalten.

Angeklagt war er auch wegen des Versuchs, die Drogeriemarkt-Kette dm zu erpressen. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. Das Gericht ordnete aber an, dass sich der 26-Jährige in psychiatrische Behandlung begeben muss.

Der Student aus Krefeld hatte im März 2011 von ihm selbst als Bomben bezeichnete Sprengkörper in der Nähe des Dortmunder Fußballstadions deponiert. Sie waren nicht funktionsfähig. Zuvor hatte er dm erpresst und gedroht, Kunden und Personal zu töten.

Der Staatsanwalt hatte eine Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren wegen versuchter räuberischer Erpressung sowie Verstößen gegen das Waffen- und das Sprengstoffgesetz gefordert. Der Verteidiger plädierte auf eine Bewährungsstrafe. Er verwies darauf, dass sein Mandant psychisch krank sei und an einer Form von Autismus leide.

Der 26-Jährige hatte Anfang 2010 mehrere Erpresser-E-Mails an dm geschrieben. Er drohte, Kunden und Mitarbeiter mit Giftgas und Sprengstoff umzubringen. Anfang vergangenen Jahres bot er dann dem Bundeskriminalamt Informationen über vermeintlich bevorstehende Bombenanschläge an. Zur Untermauerung stellte er mehrere selbst gebastelte, vermeintliche Bomben in der Nähe des Dortmunder Fußballstadions ab. Die Fahnder gingen zum Schein auf das Angebot ein - bei einem Treffen nahmen sie ihn fest.