BKA verhindert Anschlag auf Stadion - Krefelder festgenommen

Krefeld/Dortmund. (dpa/Red) Das Bundeskriminalamt hat einen Sprengstoff-Anschlag auf das Dortmunder Fußballstadion vereitelt. Ein Krefelder hatte den Anschlag angekündigt.

Am Mittwoch hatte das BKA eine Wohnung in Krefeld-Bockum durchsucht und dort unter anderem externen Speichermedien, Unterlagen, Chemikalien und drei sprengstoffverdächtige Gegenstände sichergestellt.

Ein Einzeltäter habe den Anschlag geplant. Er habe offenbar am kommenden Samstag anreisende Fans beim Fußball-Bundesligaspiel von Borussia Dortmund gegen Hannover 96 umbringen wollen.

Per Mail war im Februar ein anonymer Hinweis bei der deutschen Botschaft in lslamabad/Pakistan eingegangen. Er kündigte an, Informationen zu zwei angeblich durch eine Gruppe geplante, zeitlich gestaffelten Anschlägen in Deutschland zu geben. Das BKA übernahm die Ermittlungen.

Schon früher habe es zahlreiche Anhaltspunkte dafür gegeben, dass die geschilderten Anschlagsszenarien durch den Hinweisgeber konstruiert waren oder es sich möglicherweise um einen Erpressungsversuchs handeln könne, so das BKA in einer Pressemitteilung. "Eine linguistische Analyse der vom Tatverdächtigen formulierten E-Mails (sprach) mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenhang zu einem weiteren bislang ungelösten versuchten Erpressungsfall zum Nachteil eines Wirtschaftsunternehmens aus dem Jahr 2010 (...)."

Am Dienstag wurde der Hinweisgeber, ein 25-jähriger Krefelder, in einem Kölner Hotel von Beamten des BKA vorläufig festgenommen. Anlässlich des Kontaktes, der der Festnahme unmittelbar vorausgegangen war, hatte der Hinweisgeber auch von einem angeblich geplanten Anschlag im Bereich des Dortmunder Westfalenstadions gesprochen.

In seiner ersten Vernehmung gab der Mann zu, dass die Hinweise von ihm stammten und die geplanten Anschlagsszenarien in Deutschland erfunden zu haben. Gleichzeitig sagte er jedoch aus, in der Nähe des Dortmunder Westfalenstadions drei Sprengsätze abgelegt zu haben und auch in seiner Wohnung drei Sprengsätze zu lagern; wobei das Tatmotiv bislang offen ist.

Bei der Durchsuchung seiner Krefelder Wohnung wurden neben einem Laptop, externen Speichermedien, schriftlichen Unterlagen, umfangreichen Chemikalien und drei sprengstoffverdächtige Gegenstände sichergestellt. Diese wurden unschädlich gemacht.

Der mögliche Zusammenhang mit einer versuchten Erpressung gegenüber eines Unternehmens im Jahr 2010 hat sich durch die Durchsuchung bestätigt. Bei der Suche im Umfeld des Dortmunder "Signal Iduna Park" wurden drei sprengstoffverdächtige Gegenstände gefunden und unschädlich gemacht bzw. gesichert.

Noch untersuchen die Kriminaltechniker, ob die sprengstoffverdächtigen Gegenstände und die Chemikalien für eine Sprengung zu verwenden gewesen wären. Nach einer ersten Einschätzung war jedoch nicht von einer akuten Gefährdung der Bevölkerung auszugehen.

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