Zarte Falter läuten den Frühling ein
Der Schmetterlings-Dschungel wird am Samstag wieder geöffnet — mit einigen Verbesserungen für Mensch und Tier.
Krefeld. Wer die neu gestaltete Schleuse am Eingang des Schmetterlings-Dschungels betritt, wird mit einem Schlag in eine andere Welt versetzt. Die Sonne scheint durch die gläserne Kuppel des kleinen Tropenhauses, es ist schwül und sehr warm. Noch flattern nur wenige der zarten Falter durch die prächtige Vegetation. Doch das wird sich ab Samstag ändern, wenn die neue Attraktion des Krefelder Zoos wieder geöffnet wird.
„Für uns ist das ein schöner Start in den Frühling“, freut sich Zoosprecherin Petra Schwinn. „Denn die Schmetterlinge haben sich zu einem wirklichen Anziehungspunkt für unsere Besucher gemausert.“ Seit der Eröffnung des Hauses im vergangenen Sommer habe das Zooteam vor allem positive Resonanz erhalten. „Trotzdem wollten wir nach den ersten Erfahrungen noch einige Dinge verbessern.“
Die neue Schleuse für die Besucher soll vor allem dafür sorgen, dass die Schmetterlinge nicht entfliehen können. „Viele Menschen haben die Falter aus Versehen mit nach draußen genommen, weil sie unentdeckt auf deren Kleidung saßen“, berichtet Kuratorin Cornelia Bernhardt.
Zwei Infotafeln klären die Besucher über die im Schmetterlingshaus lebenden Stammarten auf. „In Zukunft werden wir uns auf Arten aus Südamerika und dem asiatischen Raum konzentieren“, erklärt die Biologin. „Denn die Lieferung der Puppen aus Afrika erwies sich als ausgesprochen kompliziertes ImportProzedere.“ Hinter den Kulissen haben die Tierpfleger seit Wo chen auch Schmetterlinge selbst gezüchtet. „Das geht bei einigen Arten sehr gut.“
Erkannt wur- de auch, dass die verpuppten Raupen der verschiedenen Schmetterlingsarten unterschiedliche Präferenzen haben, was die Luftfeuchtigkeit angeht. Deshalb wurde ein zweiter Schlupfkasten aufgestellt. Und auch den Besuchern wird mit einer neuen Sitzbank mehr Platz zum Verweilen geboten. „Die Besonderheit dieses Hauses ist, dass die Menschen den ganzen Lebenszyklus der Schmetterlinge verfolgen können“, sagt Schwinn. „Vom Ei bis zum Falter.“
Das Zooteam rechnet damit, dass am Eröffnungswochenende bereits um die 150 Schmetterlinge geschlüpft sein werden. „Doch bereits nächste Woche sollten es mehr als 200 sein“, verspricht Cornelia Bernhardt.
Zu den Lieblingen der Besucher zählen vor allem die besonders auffälligen Arten wie der handtellergroße schillernd-blaue Morphofalter und der riesige Atlasfalter. „Für die meisten Menschen ist es ein unglaubliches Gefühl, wenn sich so ein Exemplar auf ihnen niederlässt“, weiß Petra Schwinn. „Das kennt man ja gar nicht mehr, weil Schmetterlinge bei uns so selten geworden sind.“