Justiz Krefelder prellt Bank um 56.000 Euro

Ein 41-jähriger Krefelder musste sich am vor dem Amtsgericht wegen Urkundenfälschung verantworten.

Krefeld. 56 000 Euro an Krediten hat sich ein Mann aus Krefeld von zwei Internet-Banken geliehen. Dafür soll der Hartz-IV-Empfänger gefälschte Gehaltsbelege vorgelegt haben, die ihm ein Netto-Einkommen von mehr als 2300 Euro bescheinigt haben. Außerdem soll er von Anfang an in Kauf genommen haben, dass er das Geld nicht zurückzahlen kann.

Im Juristendeutsch heißt das „Betrug in zwei Fällen in Tateinheit mit Urkundenfälschung“. Dafür musste sich der 41-Jährige am Montag vor dem Amtsgericht verantworten. Zwar gab er die Taten zu, allerdings sagte er auch, dass er selbst von einem Hintermann hereingelegt wurde. Der habe ihm gesagt, dass er von dem Geld Autos in Deutschland kaufen wolle und sie dann gewinnbringend in der Türkei weiterveräußern werde. Davon könne der Kredit zurückgezahlt werden und der restliche Gewinn werde geteilt.

Der Angeklagte habe nur die Kreditanträge unterschreiben und seinen Personalausweis sowie sein Konto zur Verfügung stellen müssen. Alles weitere lief über die Post. „Ich habe ihm noch gesagt, dass es unmöglich sei, dass mir jemand einen Kredit gibt. Aber er sagte, dass er da Leute kenne und das schon funktioniere“, sagte der Angeklagte.

Die gefälschten Lohnabrechnungen habe er vor dem Gerichtsverfahren noch nie gesehen. Zwar konnte der Angeklagte dem Gericht Namen und Anschrift des mutmaßlichen Hintermannes nennen. Der sei aber inzwischen „wie vom Erdboden“ verschwunden. „Im Nachhinein war das wohl etwas verrückt.“

Das fand auch der Strafrichter, der das Verhalten naiv nannte. Aber Naivität schützt vor Strafe nicht. Denn dem Angeklagten war bereits klar, dass es nicht rechtens war, einen Kredit zu bekommen, ohne das dafür nötige Einkommen vorweisen zu können. Er bekam eine Bewährungsstrafe von acht Monaten. Das lag unter anderem daran, dass er das Geschehen weitestgehend eingeräumt hatte und bis jetzt keine Vorstrafen hat. Außerdem hat er bereits angefangen, die aufgelaufenen Schulden zu begleichen. Dafür benutzt er das Geld, was er neben den Sozialleistungen aus einem Minijob bezieht.