Prozess Krefelder soll drei Frauen von ihren Fahrrädern geschubst haben
Krefeld · Ein 42-jähriger Mann soll in Krefeld Frauen unvermittelt von ihren Fahrrädern geschubst haben. Deswegen steht der Krefelder nun vor Gericht.
Wer in einer deutschen Großstadt mit dem Fahrrad unterwegs ist, muss mit vielem rechnen: Türen, die plötzlich aufgehen, Autos, die auf dem Radweg halten, Lastwagen-Fahrer und Fußgänger, die einen übersehen. In der Zeit von November 2017 bis Januar 2018 mussten Radfahrerinnen in Krefeld fürchten, überraschend vom Fahrrad gestoßen zu werden.
Seit Mittwoch muss sich ein 42-jähriger Mann aus Krefeld wegen dieser Vorwürfe nun vor dem Landgericht verantworten. Der Mann soll die Frauen im Zustand der Schuldunfähigkeit von ihren Drahteseln geworfen haben. Insgesamt dreimal soll er zugeschlagen haben. In zwei Fällen führte das dazu, dass die Fahrerinnen das Gleichgewicht verloren und stürzten. Mehr durch Glück zogen sie sich „nur“ Hämatome, Prellungen und Schürfwunden zu.
Wie es zu den Taten gekommen ist, konnten weder die Zeuginnen vor Gericht erklären, noch der Beschuldigte selbst. Eine Verbindung zwischen den Personen gibt es jedenfalls nicht. Die Frauen schilderten vor Gericht noch einmal die Situation, völlig unvermittelt geschlagen worden zu sein und bestätigten damit die Antragsschrift der Staatsanwaltschaft.
Der mutmaßliche Täter selbst hat auch derzeit noch eine starke Psychose, weswegen er zu den Vorwürfen nur wenig sagen konnte. Darum hat die Staatsanwaltschaft ihn wegen der Taten auch nicht angeklagt, sondern will mit dem Verfahren klären, ob der Mann überhaupt schuldfähig ist und ob er eine Gefahr für sich oder andere darstellt. Davon wird abhängen, ob er in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen wird oder nicht. Ein psychiatrischer Gutachter wird in einer der nächsten Sitzungen des Gerichts etwas dazu sagen, wie es um die geistige Gesundheit des Mannes zur Tatzeit und heute bestellt ist.