Krefeld SPD nominiert Karin Späth und Sabine Fochler

Krefeld · Die Vertreterversammlung setzt sich bei der Nominierung ihrer Kandidaten für die Kommunalwahl über die Empfehlung der Ortsvereine hinweg.

Ratsfrau Karin Späth, SPD-Fraktionsvorsitzender Benedikt Winzen und Ratsherr Mustafa Ertürk (v.l.)

Foto: Bischof, Jochmann, Stadt; Grafik: KLXM

Paukenschlag bei der SPD-Vertreterversammlung am Samstag in der Halle Kaja-Plaza: Das Gremium zur Aufstellung der Kandidaten für die Kommunalwahl im September hat sich in zwei Wahlkreisen über die Empfehlung des Ortsvereines hinweggesetzt.

Im Wahlkreis 30 (Oppum-Glockenspitz) wurde Ratsfrau Karin Späth mit rund 80 Prozent der Stimmen der rund 100 Delegierten gewählt. Das gab SPD-Fraktionsvorsitzender Benedikt Winzen bekannt. Späth ist auch Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Krefeld. Der Ortsverein hatte dagegen Ercüment Ak nominiert.

Im Wahlkreis 32 (Oppum) hatte der Ortsverein Mustafa Ertürk ins Rennen geschickt. Er unterlag in der Abstimmung auf der Vertreterversammlung Sabine Fochler, die rund 75 Prozent der Stimmen enthielt. Fochler sitzt bisher noch nicht im Rat, ist seit Anfang der 90er Jahre SPD-Mitglied und kommt aus der Betriebsratsarbeit, so Winzen.

Der Wahl waren einige Turbulenzen vorangegangen. Die SPD-Fraktion hat im Krefelder Stadtrat 21 Mitglieder, sieben davon sind Frauen. Das entspricht einer Quote von 33 Prozent. Mindestens einen ähnlichen Wert möchte die Parteispitze auch bei der Kommunalwahl im September dem Vernehmen nach erreichen.

Nachdem die Ortsvereine Ak und Ertürk nominiert hatten, hat die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen zwei zusätzliche Bewerberinnen benannt: Karin Späth und Sabine Fochler, zwei der Unterlegenen aus den Abstimmungen in den Wahlkreisen 30 und 32. Wie diese Zeitung berichtet hat, war in Parteikreisen zu hören, dass Späth damit argumentiert hatte, die Männer, die sich im Ortsverein durchgesetzt hatten, wollten Frauen verhindern. Diesen Vorwurf hatte Ak strikt zurückgewiesen.

Die Kandidaten hatten eigentlich bereits im März gewählt werden sollen. Doch musste die Versammlung aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. Sie fand nun in der Halle Kaja-Plaza unter strengen Sicherheits- und Hygienevorschriften statt.