Stahlhersteller mit schuldenfreier Bilanz Outokumpu erzielt Rekordgewinne

Krefeld · Aktionäre dürfen sich über die guten Zahlen freuen. Sie profitieren in Form einer Sonderdividende.

Foto: Ja/dirk jochmann (dj)

Der finnische Stahlhersteller Outokumpu hat am Donnerstag seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2022 vorgelegt und darin Rekordgewinne sowie eine schuldenfreie Bilanz ausgewiesen. Heikki Malinen, President und CEO, erklärte, sein Unternehmen habe das beste Finanzergebnis in der Geschichte erzielt und zudem einen „beeindruckenden Meilenstein erreicht“ – Outokumpu ist nettoschuldenfrei. „Ich bin sehr stolz auf unsere unermüdliche Arbeit hin zu diesem Ziel“, erklärte Malinen. Sein Dank gelte allen Teammitgliedern und den Kunden und Lieferanten, die mit Lieferketten-Schwierigkeiten zu kämpfen hatten.

Das bereinigte Ebitda belaufe sich auf ein Rekordniveau von 1,3 Milliarden Euro. Möglich machten dies vor allem die drei starken ersten Quartale des Jahres. Zum Ende des Jahres hingegen gingen die Mengen an geliefertem Edelstahl zurück, sanken gegenüber dem Vorjahr gar um sieben Prozent. Das bereinigte Ebitda belief sich im vierten Quartal auf 110 Millionen Euro.

Outokumpu berichtet in diesem Zusammenhang von regionalen Unterschieden. In den Geschäftsbereichen Europa und Amerika beeinflussten hohe Importe aus Asien, der erhebliche Lagerabbau der Distributoren und die sinkende Nachfrage die Ergebnisse im letzten Quartal negativ. In Europa scheint der Lagerabbau der Distributoren zum Ende zu kommen, während er sich in Amerika vermutlich noch im ersten Quartal 2023 weiter fortsetzen wird. Der Geschäftsbereich Ferrochrom litt unter den hohen Strompreisen, und infolgedessen ist die Produktion auf 50 bis 60 Prozent der Gesamtkapazität begrenzt.

Circle-Green-Linie erfreut
sich wachsender Beliebtheit

Heikki Malinen sagt, dass es in diesen Zeiten von großer Bedeutung sei, eine starke Bilanz zu haben. „Ich freue mich, sagen zu können, dass Outokumpu nun finanziell stärker als je zuvor und widerstandsfähig genug ist, um den wechselnden Bedingungen im Marktumfeld standzuhalten.“ Das wird sicherlich auch die Mitarbeiter im Krefelder Werk in Fischeln freuen, die auf lange Sicht auch den nachhaltigen Edelstahl der Circle-Green-Linie produzieren sollen, wie das Unternehmen unlängst im WZ-Interview ankündigte. Dieser Edelstahl erfreue sich großer Beliebtheit. „Wir erwägen nun die Erweiterung unseres emissionsminimierten Angebots, um mehr Güten abzudecken und so noch mehr unserer Kundensegmente mit dem umweltfreundlichsten Edelstahl der Welt zu bedienen“, so Malinen. Ein wachsender Absatz von Circle Green könnte sich erneut positiv auf die Geschäftszahlen auswirken, die für 2022 eine Liefermenge von mehr als zwei Millionen Tonnen Edelstahl ausweisen.

Diese positiven Zahlen dürften aber vor allem die Aktionäre freuen. Denn neben einer Basisdividende von 0,25 Euro soll es nach einem Vorschlag des Verwaltungsrats eine Sonderdividende von 0,10 Euro je Aktie geben. gob/Red