Probe ist erneut belastet Schlechte Wasserqualität: Krefelds Wanderbad schließt für immer

Krefeld · Erst war die Wasserqualität schlecht, dann verhagelte der Regen-Sommer den Badespaß – und jetzt ist erneut eine Wasserprobe nicht in Ordnung: Das vorzeitige Aus für das sogenannte „Wanderbad“ in Krefeld.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Erst war die Wasserqualität schlecht, dann  verhagelte der Regen-Sommer den Badespaß – und jetzt ist erneut eine Wasserprobe nicht in Ordnung: In der Summe führt das zum vorzeitigen Aus für das sogenannte „Wanderbad“, das die Stadt anlässlich des Jubiläums 650 Jahre Krefeld als Sommer-Attraktion geplant hatte. Es wird auf dem Dionysiusplatz ab sofort und dauerhaft geschlossen – also auch nicht wie geplant ab 19. August in Uerdingen öffnen.

Eine Probe durch ein Fachlabor habe jetzt ergeben, dass die Wasserqualität nicht die vorgeschriebenen Werte aufweist, teilte die Stadt am Dienstagmittag mit.  „Wir haben von Anfang an betont, dass Gesundheit und Hygiene an erster Stelle stehen, und haben deshalb engmaschig und akribisch Proben genommen. Da wir dabei nun zum zweiten Mal Schwierigkeiten mit einem Grenzwert bekommen, treffen wir schweren Herzens die Entscheidung, das Projekt Wanderbad vorzeitig zu beenden“, sagt Claire Neidhardt, Leiterin des Stadtmarketings.

Das mobile Schwimmbecken, das derzeit an der Dionysiuskirche steht, wird deshalb abgebaut. Der dritte geplante Standort am Marktplatz Uerdingen muss entfallen.

„Umwälz- und Filteranlage haben wohl nicht ausgereicht“

„Wir haben uns bewusst dafür entschieden, im Zuge des Stadtjubiläums auch Experimente mit mobilen Infrastrukturen zu wagen. Im Falle der Wanderbühne und der Wanderküche funktioniert das aus unserer Sicht gut, beim Wanderbad stoßen wir nun auf unerwartete Schwierigkeiten“, sagt Claire Neidhardt. „Natürlich hatten wir vorab mit Experten gesprochen und haben bei der Umsetzung eine Fachfirma beauftragt. Aber am Ende scheinen die moderne Umwälz- und Filteranlage und die anderen technischen Vorkehrungen nicht ausgereicht zu haben.“ Auf die Nachfrage, ob das Wasser auch regelmäßig gechlort worden sei, betont Stadtsprecher Christoph Elles: „Selbstverständlich wurde das Wasser gechlort. Der Chlorwert wurde dreimal pro Tag gemessen und entsprechend nachjustiert. Und es wurde ein Betriebsbuch über die Werte geführt.“

Erstmals hatte das Wanderbad Ende Juni an der Burg Linn nach einem problematischen Wasserproben-Ergebnis für anderthalb Wochen schließen müssen. Doch selbst die daraus resultierende Nachrüstung an der Burg Linn entfaltete dann nicht dauerhaft die gewünschte Wirkung, wie die erneute Verunreinigung zeigt. Da deren Ursache bislang nicht abschließend geklärt werden konnte, ergebe eine erneute Eröffnung des Wanderbads jetzt aus städtischer Sicht keinen Sinn mehr.

Die Trauer bei vielen Krefelderinnen und Krefeldern dürfte sich angesichts des seit Wochen miesen Wetters in Grenzen halten. Bis auf wenige Tage in Linn (dort kamen zum Beispiel am Eröffnungstag rund 1000 Gäste) wurde es nur von wenigen Wasserfreunden gebucht. Allerdings sollte es just  ab Donnerstag deutlich sonniger und wärmer werden.

Finanziell ist das vorzeitige Ende für das Pop-up-Bad zwar keine mittelschwere Katastrophe, gleichwohl war die wandernde Wasser-Infrastruktur kein ganz billiger Spaß. Allein die Anmietung des 13 mal 18 Meter großen Wasserbeckens kostete 30 000 Euro, hinzu kamen Kosten für Duschen, Umkleide, Wassercycling oder den permanent anwesenden Security-Dienst. Mit den Schwimmvereinen, der DLRG und dem Stadtsportbund hatte das Rathaus mehrere Partner für das Projekt gewonnen. Über den SV Bayer 08 lief die Buchung – sowohl für die Kinder-Schwimmkurse als auch für Aquafitness und Aquacycling.

Das Wanderbad sollte zunächst noch bis kommenden Sonntag (13. August) neben der Dionysiuskirche stehen. Als dritte und letzte Station war vom 19. August bis 3. September der Uerdinger Marktplatz vorgesehen, dazu kommt es nun nicht mehr.

(Red)