Konrad Schürmert ist 62 Jahre alt und hat am härtesten Triathlon auf Hawaii teilgenommen Zöllner wird zum Iron Man
Konrad Schürmert ist 62 Jahre alt und hat am härtesten Triathlon auf Hawaii teilgenommen
Mit großem „Hallo“ wurde der im Krefelder Hauptzollamt arbeitende — aus Viersen stammende — Zollbeamte Konrad Schürmert von zahlreichen Kollegen jetzt nach seiner Rückkehr aus Hawaii als frischgebackener Ironman empfangen und symbolisch erneut durch den Zieleinlauf zwischen zwei Streifenwagen gebeten. Der 62-Jährige hat am letzten Oktober-Wochenende am „härtesten“ Triathlon, dem Ironman auf Hawaii, teilgenommen und mit einer kämpferischen Leistung den Dreiklang aus 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und einem Marathon-Lauf über 42,195 Kilometer geschafft. Im Kollegenkreis plauderte der Ausdauersportler ausführlich über den Verlauf des Wettkampfs. „Der Zoll ist stolz auf diese Leistung von Konrad Schürmert“ gratulierte der Leiter des Hauptzollamts, Heinz Michael Horst, der ihm ein frisch gedrucktes großformatiges Foto des Zieleinlaufs auf Hawaii als Geschenk überreichte.
Einige Wochen vor dem Start
ist er beim Training gestürzt
Besonders erwähnte er den Durchhaltewillen des in der Kraftfahrzeugsteuer-Bearbeitung Dienst verrichtenden Beamten, der sich einige Wochen vor seinem Start beim „Wettkampf seines Lebens“ bei einem Trainingssturz einen Kreuzbandriss im Kniegelenk zuzog, auf eine Operation verzichtete und mit einer Knie-Orthese vorsichtig die weitere Vorbereitung anging, um den Ironman dennoch zu versuchen - und ihn erfolgreich zu bewältigen. Schürmert verbrauchte während des knapp 14 Stunden dauernden Wettkamps mehr als zehn Liter Flüssigkeit und verbrannte mehr als 7000 Kalorien im Wettkampf. Nach insgesamt 13:41:01 kraftraubenden Stunden überquerte er mit Deutschland-Flagge jubelnd die Ziellinie in Kailua Kona und darf sich seitdem „Finisher“ des härtesten Triathlons der Welt nennen.
In seiner Altersgruppe belegte er den 98. Platz von 156 Teilnehmern. Auf eine Platzierung oder Zeit kam es für ihn aber diesmal in Kailua-Kona überhaupt nicht an. Die alleinige Teilnahme und vor allem das erfolgreiche Beenden des ultraharten Wettkampfes in der Ironman-Langdistanz stand im Vordergrund. Diese wahrscheinlich einmalige Chance ließ sich Schürmert nicht nehmen. Während des Wettkampfs hatte er mit anderen Teilnehmern zu kämpfen, die beim Schwimmen mit „harten Bandagen“ um die Ideallinie im offenen Ozean kämpften; beim Radrennen stellte der heiße Wind ein besonderes Problem dar. Schürmert: „Eigentlich gab es nur Gegen- oder Seitenwind und der war sehr gefährlich, weil er sehr leichtgewichtige Triathleten durchaus von der Strecke pusten kann“. Er habe aber trotz des Windes vor allem bei Abfahrten durchaus „mit 60 bis 70 Km/h flott Strecke gemacht“.
Zur Anerkennung seiner außerordentlichen Leistungen wurde Schürmert nun nach seiner Rückkehr aus Hawaii gebührend empfangen und beglückwünscht. Dabei wurde Schürmert aufgefordert seinen Zieleinlauf zu wiederholen. Diesmal wurde zwar keine schwere Medaille, die Schürmert bereits stolz trug, überreicht, jedoch wartete ein Siegerbanner, ein Ehrenkranz und ein kleines Präsent unter dem Applaus aus dem Kollegenkreis auf Schürmert.
Die Erfolgsgeschichte von Schürmert fing erst im Jahre 2015 an: Erst in diesem Alter begann er, sich sportlich zu betätigen. Dabei schließt sich hier der Kreis. Zum Sport führte ihn eine Betriebssportgruppe des Krefelder Zolls für Nordic Walking. Heute ist er aktiver Betreuer der Zöllner, die das Deutsche Sportabzeichen absolvieren wollen und kommt nun neun Jahre später als einer der besten Triathleten der Welt in seiner Altersgruppe aus Hawaii ins Hauptzollamt Krefeld zurück. Und: obwohl er am „Tag danach etwas unrund lief“, fasst er die nächste Herausforderung ins Auge und will bei einem Marathonlauf in Deutschland „mal schauen, was geht . . .“ Red