Kultur Ab in den Pausenhof
Von Malerei bis hin zur Fotografie: Fünf Krefelder Künstler stellen in der Alten Volkshochschule heute und morgen ihre Werke aus.
Krefeld. Künstlern eine Plattform für ihre Arbeit bieten, um sich kreativ zu verwirklichen — das tut die Alte Volkshochschule an der Marktstraße seit 2006 jedes Jahr . Über diese Möglichkeit sind die Künstler mehr als froh. Vor allem weil sie in den Ausstellungen dann ihre Werke vorstellen können. Heute und morgen, 2. und 3. September, ist es wieder soweit. Von 12 bis 19 Uhr laden Inken Horn, Frank Bernemann, Peter Schmitz, Barbara Freundlieb und Christine Prause zu einer Ausstellung ein.
Die Ausstellung überrascht durch die vielseitigen Arbeiten der Künstler nebst dem eingeladenen Gast Ralf Scherer, der seine Werke ebenfalls präsentiert. Schmitz hat sich neben kleineren Tuschzeichnungen dieses Mal an einem neuen Thema versucht: seiner Familie. „Die kennen die Bilder noch gar nicht, und ich bin gespannt, was sie dazu sagen“, sagt der Künstler. Etwas Neues hat auch Inken Horn in diesem Jahr ausprobiert. „Früher habe ich Fotocollagen erstellt und gezeichnet. In diesem Jahr habe ich meine erste Serie mit digitalen Bildern auf dem I-Pad gemacht“, erzählt die Krefelderin. Die Bilder der Künstlerin erinnern an kleine Wimmelbilder, auf denen es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt: „Jedes Bild hat seine eigene Geschichte und Aussage.“
Ebenfalls im hinteren Teil der Volkshochschule vertreten ist Frank Bernemann. Der Künstler arbeitet mit zahlreichen Wachschichten, in denen isolierte Figuren reingeritzt werden, die sich auf einem Fotohintergrund befinden. „Vorher habe ich großformatiger auf Holz gearbeitet, aber jetzt wollte ich zu kleinformatigeren Bildern wechseln“, sagt Bernemann. Im Atelier über den dreien befindet sich das Atelier von Christina Prause. Bunte und farbige Bilder erwarten den Besucher hier und zeigen das Leben in Kuba: „Das Besondere an den Bildern ist, dass die Farbe nicht auf einer Palette gemischt wird, sondern auf der Leinwand“, erklärt die Künstlerin ihre Technik.
Direkt am Eingang befindet sich das Atelier von Barbara Freundlieb. Eine Reihe zeigt verschiedene Persönlichkeiten wie Astrid Lindgren oder Berthold Goldschmidt. Die Malerin arbeitet mit Acryl- oder Ölfarben auf Leinwänden. Oftmals wisse sie, bevor sie mit dem Malen beginnt, gar nicht, was hinterher herauskommt: „Es entstehen dann manchmal zig Schichten übereinander, und wenn mir etwas gefällt, lasse ich es stehen“, so Freundlieb über ihre Bilder.
Direkt neben ihrem Atelier, im Eingangsbereich des Pausenhofs, stellt der Gastkünstler Ralf Scherer seine Werke aus. Die Fotografien des Hattinger Straßenfotografen leben von der Nähe zu den abgebildeten Personen: „Ich mag es, sehr nah dran zu sein, und zoome auch nicht“, sagt Scherer über seine Arbeit. Entstanden sind zahlreiche Fotografien aus Europas Großstädten, in denen die schrillsten und skurrilsten Momentaufnahmen festgehalten wurden.
Am Samstag tritt Kristof Schreuf um 20 Uhr auf und spielt auf seiner Gitarre. Einen Tag später erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, wie Schmitz berichtet: „Um 16 Uhr tritt ein Damentrio mit experimenteller Musik auf, und um 17 Uhr trägt Daniel Minetti etwas vor.“