Armin Richly: Kunst ist seine Leidenschaft
Armin Richly betreibt seit fast zwei Jahren die Galerie am Großmarkt. Die Ausstellungsräume sind mit der Zeit zum beliebten Treffpunkt geworden.
Krefeld. Wer Armin Richly gegenüber steht erkennt sofort: der Mann ist kreativ. Markenzeichen: Hut, ausgefallene Brille, von der Kleidung ganz zu schweigen. Wüsste man es nicht besser, könnte man ihn für einen Künstler halten.
Dabei steht er auf der anderen Seite des Handwerks: Seit fast zwei Jahren betreibt er die Kunst-Galerie auf dem Krefelder Großmarkt und bietet Künstlern aus Krefeld und der Umgebung eine Plattform, ihre Werke auszustellen und zu verkaufen.
Schon vor Eröffnung der Galerie lag es Armin Richly am Herzen, Künstlern Ausstellungsflächen zu vermitteln. Durch seinen Job als Inhaber der Krefelder Hausmeister Objekt Betreuung (HOB) kommt er in der Stadt viel herum.
„Ich fühle mich als Kind der Stadt“, sagt der Galerist. „Immer alles schlecht zu reden ist ja auch Banane. Ich habe mir gedacht, ich möchte was tun gegen die leerstehenden Ladenlokale.“ Durch seinen Job kenne er ja „Gott und die Welt“.
So begann er, Künstler und Ladeninhaber zusammenzuführen. Viele Schaufenster füllten sich mit Kunst. „Der Spaßfaktor stand dabei für mich im Vordergrund und den jungen Künstlern etwas Gutes zu tun“, so Richly.
Durch seine vielen Besuche in den Restaurants am Großmarkt, kam ihm die Idee zu einem eigenen Ausstellungsraum an dieser Stelle. „Ich dachte mir, eine Galerie würde gut zum Ambiente des Großmarktes passen. Man trifft hier immer viele Freunde und Bekannte. Das wäre ideal.“
Die alte Lagerhalle mit der Hausnummer 175, in der vorher italienische Lebensmittel lagerten, wurde von seinem Mitarbeiter-Team entrümpelt, umgebaut und gestrichen. Dabei wurde der alte Charakter der Lagerhalle erhalten.
Leitungen verlaufen sichtbar an den Wänden entlang, Fenster im Inneren des Raums wurden in ihrem alten Zustand gelassen. „Mein Dank gilt auch der Stadt, die mich bei meinem Vorhaben unterstützt hat“, so der Inhaber.
Nach Bekanntmachung der neuen Austellungsräume, meldeten sich schon die ersten Kunstschaffenden. Die Krefelderin Daniela Küpper machte mit der Ausstellung ihrer Werke den Anfang. Maler, Bildhauer, Fotografen folgten. „Sogar aus Düsseldorf bekommen wir Anfragen“, erzählt Richly. Zur Zeit sind Retro-Pinup-Bilder von Peter Odefey zu sehen.
Etwa 15 Künstler waren seit der Eröffnung zu Gast am Großmarkt. „Zwischen sechs und acht Wochen stellen die Künstler hier aus. Es gibt eine Vernissage und eine Finnisage“, erzählt Richly. Die Planung wird schon weit im Voraus gemacht, denn die Nachfrage ist groß.
Sympathie spielt für den Galerie-Betreiber bei der Auswahl der Aussteller eine große Rolle. „Die Künstler müssen etwas haben. Sympathie muss einfach dabei sein.“ So soll das Kunst-Angebot eine breite Masse ansprechen und abwechslungsreich sein — Skulpturen, Malerei, Fotografie und neuste Techniken der Bildbearbeitung sind im Repertoire zu finden. Von nahezu jeder Ausstellung hängen noch Werke an den Wänden. Die Zusammenarbeit endet also nicht mit der Finnisage.
Allerlei Schnickschnack gesellt sich dazu und gibt der Galerie ihren unverwechselbaren Charme.
So hat sich die ehemalige Lagerhalle mit der Zeit zu einem beliebten weiteren Treffpunkt am Großmarkt etabliert. „Ich nenne es eine Symbiose innerhalb des Großmarktes. Die Leute kommen her und gucken, gehen danach etwas essen und haben dann nochmal Zeit sich hier die Bilder anzuschauen, nette Gespräche zu führen und Kontakte zu knüpfen“, sagt Richly.
Jeden Freitag, wenn sich die Türen um 19 Uhr öffnen sind die Sitzgelegenheiten nach kurzer Zeit besetzt. „Wir haben hier ein komplett offenes Haus. Wir freuen uns über jeden der kommt und noch Freunde und Bekannte mitbringt.“