Ausstellung am Rheintor: Guido Kremski malt wie im Fieber

Die Galerie am Rheintor zeigt surreale Bilder des Künstlers aus Tönisvorst. Seine Inspiration holt er sich nachts im Fernsehen.

Krefeld. Ein ungewöhnliches Schaufenster hat die Galerie Am Rheintor. Schräge Streben ziehen hier, fast am Flussufer, die Blicke auf sich. Seit Juli bietet der Journalist Edgar Kohlhaas Kunst aus seiner eigenen Sammlung an.

Nun präsentiert er zum ersten Mal die Ausstellung eines Künstlers. Guido Kremski aus Tönisvorst zeigt seine Werke auf Hartfaserplatten. Ein bisschen erinnern sie an surrealistische Vorbilder, und deutlich sieht man am Handwerklichen die Ausbildung zum Grafiker. Ein Besucher assoziiert bei der Betrachtung der organischen Formen in Braun und Grün sofort seinen Biologieunterricht in fernen Schulzeiten.

Das gefällt dem Künstler: "Jeder kann sich etwas Eigenes dabei denken." Denn mit Titeln legt Kremski sich nicht fest. "Ich finde es spannend, was andere Menschen in meinen Arbeiten sehen."

Die Motive seiner Bilder sind Gegenstände, die man aber so noch nie gesehen hat. Seine Inspiration holt der Künstler sich aus Fernsendungen mit nachdenklichen Menschen, die sich des Nachts über Philosophisches unterhalten. Sein Thema: die "ewige Wiederkehr des Gleichen". Ein kleines Format mit sehr breitem Rahmen bildet eine Ausnahme. "Pablos Sofa" spielt mit Picasso, als dessen Damen noch nicht ins Kubistische zerfielen.

Dreidimensionalität, Licht und Schatten finden sich in Kremskis Bildern, die er ganz spontan malt: "Am Anfang weiß ich nicht, was herauskommt." Er malt nicht auf einer Staffelei, sondern auf einem Tisch. Und manches Mal ist ein Bild schon in drei Stunden fertig: "Das muss raus, ich male wie im Fieber."