Ausstellung: Bildhauer und Maler - Kunst verbindet alle Gegensätze
Der Bildhauer Willi Irmen und der Maler Heinz Lanser sind befreundet. Ihre Arbeiten treffen im Kunst-Spektrum aufeinander.
Krefeld. Eine lange Freundschaft verbindet den Bildhauer Willi Irmen mit dem Maler Heinz Lanser. Das ist einer der Gründe, dass die beiden Künstler bereits zum dritten Mal gemeinsam ausstellen. Einen weiteren erkennt man in der Schau „Zwischen-T-räume“, die morgen, 20 Uhr, im Kunst-Spektrum eröffnet wird.
Während Irmen eine „innere Verwandtschaft“ zu den Bildern seines Kollegen empfindet, spricht Lanser von „Verbindung und Gegensatz“. Auf den ersten Blick scheint es zwischen den Metallskulpturen und den farbenfrohen Bildern wenig Gemeinsamkeiten zu geben. Doch bereits im ersten Raum spürt man, wie diese prägnanten Arbeiten sich auf Augenhöhe begegnen, ja sogar in eine Art Dialog treten.
Als plastische Zeichen versteht Irmen seine Skulpturen, die er seit Jahren nach einem speziellen Gussverfahren fertigt. Dabei konzipiert er die spätere Skulptur als Negativform, die nach dem Guss aus dem Material regelrecht herausgegraben wird. Erst allmählich und nach weiterer Bearbeitung entsteht die endgültige Gestalt. Da dieser Vorgang einmalig ist, entstehen Unikate, die, wenn überhaupt, nur in ähnlicher Form reproduzierbar sind.
„Es ist viel Risiko und Erfahrung dabei“ sagt Irmen über diese Technik, die er in den sechziger Jahren bei seinem Lehrer Benno Werth gelernt hat. Auf diesen Grundstock hat er aufgebaut und zunehmend eigene Vorstellungen entwickelt. Inspiration liefern organische Formen, die Skulpturen ähneln menschlichen Knochen. So streckt sich in sanftem Bogen eine Form in die Höhe, die an eine Wirbelsäule erinnert.
Die rostige Farbe des Eisens verleiht den Arbeiten einen rustikalen Charakter, der zu den eleganten Formen einen Kontrast bildet. Matt silbrig schimmern die Skulpturen aus Aluminium, während die Bronze teilweise auf Hochglanz getrimmt ist.
Auf den Bildern in diesem Raum befindet sich viel Grün, das mit der Bronze gut harmoniert. Nicht zufällig hat Lanser seine Bilder ausgewählt, passende Arrangements sind auch in den übrigen Räumen zu finden.
Mit vordergründiger Harmonie hat das nichts zu tun, denn die Bilder für sich genommen leben von ihrem Kontrast. Eine lebhafte und farblich spektakuläre Welt entfaltet sich in Acryl und Kreide. Diese überschäumende Freiheit der Malerei wird durch teilweise breite Linien, die eigenwillige Formen bilden, etwas gebremst. Dieses konstruktive Element schlägt die Brücke zu Irmens Arbeiten. Dieser könnte sich durchaus vorstellen, eine gezeichnete Form seines Künstlerfreundes plastisch umzusetzen.
St.-Anton-Str. 90. Mo., Do., 16-20 Uhr; Sa. 11-14 Uhr. Bis 17. März.