Ausstellung: Eine Vorliebe für das quadratische Format

Hans-Jürgen Granzow stellt bis Januar in der Galerie Meta Weber aus.

Krefeld. "Facetten" seiner Malerei zeigt Hans-Jürgen Granzow in der Galerie Meta Weber. Der Künstler, der 1948 in Bonn geboren wurde und in Krefeld lebt, ist damit zum zweiten Mal mit einer Einzelausstellung in der Galerie zu Gast.

Granzow studierte an der hiesigen Hochschule Objekt-Design bei den Professoren G. C. Kirchberger und Hans Joachim Albrecht und machte 1978 sein Examen. Der Malerei hat sich der Designer erst in den letzten Jahren verstärkt gewidmet.

Zu sehen sind Arbeiten aus den letzten drei Jahren. Den Auftakt bilden gemalte Faltungen. Unterschiedliche aufgefaltete Flächen zeigen eine darunter befindliche Schicht.

Auf der Fläche entsteht die Illusion von Räumlichkeit. Mit feinen Linien zeichnet der Künstler an einigen Stellen Rasterstrukturen, die den formalen Charakter dieser Bilder betonen.

Eine Vorliebe für das quadratische Format ist in Granzows Arbeiten immer wieder erkennbar. Rasterartige Muster setzt er auch in anderen Bildern in Kontrast zu den intensiv farbigen Formen, die sich auf der Fläche ausdehnen.

Mit den linearen Strukturen werden die freien Formen einem Ordnungssystem unterworfen, was sie in ihrer Entfaltungskraft etwas hemmt.

Ab und an gibt der Künstler diese Kontrolle auf, und interessanterweise sind es die kleinsten Bilder, die den stärksten Eindruck hinterlassen.

Obwohl das Format von zehn mal zehn Zentimetern schon eine extreme Begrenzung darstellt, entfalten sich auf der kleinen Fläche sehr lebendige freie Kompositionen.

Doch auch hier setzt Granzow das Rastermuster fort. Hundert Bilder im selben Kleinformat ordnet er zu einem großen Bild an. So streng der Aufbau, so abwechslungsreich der Inhalt.

Bunte Punkte scheinen auf den kleinen Flächen zu tanzen, hin und wieder verdichten sich die Farben zu kleinen Inseln. Ordnung und freie Malerei gehen hier einen überzeugenden Dialog ein.