Bilanz zum Literarischen Sommer: Männer sorgen für Zufriedenheit

Krefeld. Mit einer Lesung im Geologischen Dienst an der De-Greiff-Straße wurden die Veranstaltungen des deutsch-niederländischen Literarischen Sommers 2010 in Krefeld beendet.

Unter dem Motto "Zwischen den Welten/Tussen de werelden" haben rund 250 Zuhörer die vier hiesigen Lesungen an ungewöhnlichen Orten besucht. Dabei gab es einen auffallend hohen Anteil an männlichen Zuhörern in diesem Jahr.

"Wir sind sehr zufrieden mit einem erneut interessanten, facettenreichen und gelungenen Literarischen Sommer", sagen Helga Krall von der Mediothek und Anette Puhl vom Kulturbüro, die gemeinsam in Krefeld den Literarischen Sommer organisiert haben. "Die tollen, spannenden, ungewöhnlichen Orte werden vom Publikum honoriert", so die Organisatorinnen. Das Literaturfestival wird insgesamt am Samstag, 28. August, mit einer Lesung im Düsseldorfer Polizeipräsidium abgeschlossen.

Großen Zuspruch beim Publikum fanden insbesondere die beiden letzten Veranstaltungen. Bei Pauline de Bok wurde als spannend empfunden, dass eine Niederländerin nach Ostdeutschland geht, obwohl "Niederländer nicht Richtung Osten sondern nach Amerika gucken", wie die Autorin erläuterte. Das Publikum war angetan, wie unbefangen sie an die deutsche Geschichte heran gegangen ist.

Mit ausgesprochen angenehmer Lesestimme vor dem großen Wal im Geologischen Dienst trug Judith Schalansky aus ihrem Buch "Atlas der abgelegenen Inseln" vor. Sehr authentisch waren die Erläuterungen zu ihrem poetischen Ringen beim Schreiben, immer auf der Suche nach der abwegigen Geschichte zu den insgesamt 50 beschriebenen Inseln.

Kristof Magnusson glänzte bei seinen Hintergrundinformationen zum Entstehen von "Das war ich nicht" mit seiner akribischen Recherche im Banker-Milieu. Trotz größter Hitze gelang es Ariëlla Kornmehl mit ihren Schilderungen von zum Teil selbsterlebten Südafrika-Begegnungen in "Der Schmetterlingsmonat" dem Publikum kalte Schauer über den Rücken laufen zu lassen.