Caroline Nöding: Sie begeistert junge Leute fürs Theater

Caroline Nöding schlendert über den Westwall und erzählt, was eigentlich die Aufgaben einer Theaterpädagogin sind.

Krefeld. Menschen, die mit Theater nichts im Sinn haben, kommen ihr exotisch vor: Caroline Nöding liebt die Bretter, die die Welt bedeuten. Die 27-Jährige arbeitet als Theaterpädagogin, sie ist seit dem Sommer in Krefeld. Auf einem Spaziergang plaudert sie über ihren Beruf, ihr Leben in Krefeld.

Den schnurgeraden Westwall geht es entlang, ganz in der Nähe wohnt Nöding mit dem Glockenklang als Zeitmesser. Bei Kaiser Wilhelm geht’s los an des Museums Seite. Caroline Nöding erzählt von ihrem Studium. Nach dem Abitur ging sie nach Bayreuth, studierte Theaterwissenschaften, Abschluss Bachelor. In Bayreuth gehörten Karten für die Festspiele zu ihrem Honorar, schon damals hat sie was dazu verdient und praktisch gearbeitet. "Die Akustik war großartig", erinnert sich Caroline Nöding. Aber sonst ist Wagner nicht unbedingt ihre Kragenweite.

Mit Theaterpädagogik setzte sie ihr Studium in Berlin fort, machte auch noch den Master-Abschluss. In der ganzen Zeit hat sie sich mit dem Geschehen vor und hinter der Bühne vertraut gemacht. "Ich habe schon als Schülerin Theater gespielt," erzählt sie. Und auch beim Studium gehörte das dazu. "Jetzt kann ich zusätzlich noch anleiten, Ideen entwickeln, Konzepte entwerfen."

Am Brunnen hinter dem Von-der-Leyen-Palais macht Nöding Halt. Die Sonne vergoldet die Blätter, und unter dem Gingkobaum liegen kleine, mittelmäßig riechende Früchte. Zu "Dantons Tod" hat Caroline Nöding ganz viel Vorarbeit geleistet.

Workshops zum Beispiel in denen Lehrer irgendwie das Gefühl "Revolution" nachfühlen nachspielen sollen. Oder Vormittage an denen sie mit Jugendlichen Skandieren übt. "Manche können ganz schnell einen lauten Slogan schreien", erzählt sie. "Andere trauen sich nicht mehr als Flüstern, aus Angst vor Repressionen." Beides ist in die Inszenierung eingeflossen, denn die Reaktion der jungen Leute ist typisch für alle Menschen.

Caroline Nöding muss auch viel organisieren. Manchmal ist sie froh, wenn sie am Abend alles erledigt hat, was auf ihrem Zettel stand. Mit 38,5 Stunden kommt sie nicht aus. Was alles zu ihrer Arbeit gehört: Workshops für Kinder, Jugendliche, Lehrer, Erzieher. Besuche in Schulen, Projekte des Jugendclubs, Vorbereitung, Planung oder einfach Schließdienst beim Kinderstück.

Und dann merkt man, sie möchte zurück ins Theater, weiterarbeiten. Damit sie wieder jemanden für ihre große Leidenschaft gewinnen kann.