KWM: Ein Raum ganz für Henning

Dank Schenkung und Zukauf sind nun acht Arbeiten des Künstlers zu bestaunen.

Krefeld. In kulturell schwierigen Zeiten gibt es auch Lichtblicke. Mit einer acht Arbeiten umfassenden Werkgruppe des bedeutenden Berliner Künstlers Anton Henning hat das Kaiser-Wilhelm-Museum eine Bereicherung seiner Sammlung erfahren und präsentiert die Werke jetzt komplett in einem eigenen Raum im ersten Obergeschoss.

Bereits 2005 hatte Anton Henning im Haus Esters eine viel beachtete Einzelausstellung. Schon im Vorfeld hatte die Heinz- und Marianne-Ebers-Stiftung damals fünf der jetzt gezeigten Bilder erworben. In diesem Herbst erfolgte der Ankauf einer Skulptur. Die beiden anderen Bilder sind eine Schenkung einer Sammlerin, die ungenannt bleiben will.

"Wir sind sehr stolz darauf, damit eine umfangreiche Werkgruppe eines so gefragten Künstlers zu besitzen", sagt Museumsdirektor Martin Hentschel. Kulturdezernent Roland Schneider dankte der Ebers-Stiftung für die Kontinuität und Verlässlichkeit bei der Erweiterung der Sammlung.

Die sieben im Format sehr unterschiedlichen Bilder gruppieren sich um die zentral im Raum platzierte Skulptur. Thematisch gibt es enge Bezüge zwischen malerischem und plastischem Werk. Um Interieurs und Stillleben kreisen die Arbeiten Hennings, in einer intensiv über das Thema selbst reflektierenden Weise.

In eigenwilligen Farbkompositionen, die sich manchmal auf wenige gegensätzliche Töne beschränken, gestaltet der Künstler seine Interieurs, in denen die Gegenstände nicht immer zu identifizieren sind. Ist das Gebilde auf dem Tisch eine Vase mit Blumen oder eine ausgefallene Skulptur? Auch die Ansicht von oben ist eigenwillig: Erst aus weiterer Entfernung erkennt man einzelne Blüten in gelborange, die Zwischenräume bestehen aus rosafarbene Verzierungen. Es ist das Spiel mit Elementen der traditionellen Malerei, das das Ganze so reizvoll macht.

Neben der verschlungenen Form der Skulptur, die aus bemaltem Gips besteht, spielen auch hier die Farben eine wesentliche Rolle. Die Skulptur ist in helles Grün getaucht, ihr Sockel an jeder Seite in einer anderen Farbe bemalt. Einzelne dieser Farben tauchen auch in den Bildern auf, so dass eine in sich stimmige Präsentation gelungen ist.