Kultur Die Kulturrampe feiert Geburtstag - "Einfach ein cooler Laden"

Eine Überraschungsparty zum zehnten Geburtstag des Szeneclubs.

Foto: DJ

Krefeld. Was wird er denn jetzt damit machen? Das kann man sich nicht so gut vorstellen, dass der Ehrenteller der Stadt Krefeld im Szene-Musikclub Kulturrampe an der Wand hängt. Vielleicht findet Rampen-Macher Markus „Pille“ Peerlings dafür zu Hause einen Platz? Egal. Die Geste zählt. Die Kulturrampe am Großmarkt beging ihren zehnten Geburtstag, und selbst Oberbürgermeister Frank Meyer kam zum Gratulieren vorbei, mit dem Ehrenteller und passenderen Worten. Der Laden war rappelvoll, gefeiert wurde noch weit nach Mitternacht.

„Wir haben uns entschieden, keine große Party zu machen“, stand auf der Homepage der Kulturrampe vorher zu lesen. Da hatte Peerlings die Rechnung ohne Udo Roskothen und andere langjährige Mitstreiter gemacht.

Die hatten am guten Geist von Krefelds Musikwohnzimmer vorbei anderes geplant. Krefelder Jungmusiker, unter anderem vom Mondo Mashup Soundsystem, wurden als Liveact in die Pflicht genommen, und auch ein umfangreiches Dankeschön-Video wurde produziert. In dem kamen Mitbegründer Jordi Preußer und vor allem zahlreiche Musiker zu Wort, die schon in der Rampe aufgetreten sind.

Die Feier startete um 19 Uhr, Peerlings stand noch anderthalb Stunden später fassungslos an der kleinen Theke im Bühnenraum und murmelte etwas wie: „Muss erst einmal hier ankommen.“ Eine halbe Stunde später landete er neben Meyer auf der Bühne und nahm sichtlich gerührt den Ehrenteller in Empfang. „Mir fehlen manchmal die Worte, besonders jetzt“, sagte er.

„Du hast einfach einen coolen Laden aufgemacht“, hatte Meyer ihm unter großer Zustimmung der Gäste bescheinigt. In den zehn Jahren seien an die 1000 Künstler in der Rampe aufgetreten. Gott sei Dank habe „Pille“ ja einen guten Geschmack, denn schließlich komme nur auf die Bühne, was ihm gefalle.

Hans Rommerskirchen, schon in den 1970er-Jahren aktiv, Markus Maria Janssen und Punker Brillo, seit den 1980er-Jahren am Start, Philip Lethen, seit den 1990er-Jahren dabei — viele Musiker aller Generationen aus der Krefelder Szene feierten mit Peerlings und den zahlreichen Fans.

Die Kulturrampe, in der man mit Folk bis Rock, von Blues bis Pop einen bunten Stilmix live und hautnah erleben kann, kommt „ohne öffentliches Geld“ aus, wie Frank Meyer in seiner Rede konstatierte. Dafür bedeuten zehn Jahre Existenz einen ganz schön langen Atem. Den sollte man Peerlings für die Krefelder Szene und die zahlreichen Musikfans vor Ort weiterhin wünschen. kms