„Eupener Zimmer“ aus dem Kaiser-Wilhelm-Museum kehrt nach Belgien zurück

Krefeld/Eupen. Das sogenannte „Eupener Zimmer“ im Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum wird an seinen Herkunftsort in Belgien zurückkehren, das teilte die Stadt am Freitag mit. Die im ersten Obergeschoss des Museums am Karlsplatz fest eingebaute, barocke Zimmereinrichtung stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Der Eupener Geschichts- und Museumsverein erhält die Einrichtung kostenlos von den Krefelder Kunstmuseen und wird für die Sanierung sowie den Wiedereinbau in das ehemalige Patrizierhaus Grand-Rys sorgen. Infolge der Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums hätte das „Eupener Zimmer“ abgebaut werden müssen. Eine Präsentation nach dem Umbau war nicht vorgesehen.

Die Einrichtung des „Eupener Zimmers“, welche aus einem Marmorkamin, einer umlaufenden Wandvertäfelung und zwei Türen besteht, wurde 1910 für das vor allem auf Kunsthandwerk und -gewerbe ausgerichtete Kaiser-Wilhelm- Museum erworben. Damals sei es entsprechend einem Konzept des späten 19. Jahrhunderts in vielen kunstgewerblich orientierten Museen üblich gewesen, komplette historische Zimmerausstattungen zu erwerben.

Dabei habe man keinerlei Rücksicht darauf genommen, dass dadurch oft die originalen Denkmäler zerstört würden, so die Erklärung der Stadt. Auch im Falle des „Eupener Zimmers“ sei die fest eingebaute Einrichtung herausgerissen und von den damaligen Besitzern des Hauses nach Krefeld verkauft worden.