Friedenskirche: Blitzende Hörner, lockerer Hüftschwung beim Abschiedskonzert für Ulrich Heimann
Das Spitzenensemble German Brass spielte zum Abschied von Musikschulleiter Ulrich Heimann in der Friedenskirche. Der Erlös des Konzerts geht an den Förderverein der Musikschule.
Krefeld. Ulrich Heimann, langjähriger Leiter der Musikschule Krefeld, geht in den Ruhestand. Eines seiner vielen Verdienste war es, die German Brass Academy nach Krefeld geholt zu haben. Mitglieder des Blechbläser-Spitzenensembles German Brass um Enrique Crespo gaben bis 2005 regelmäßig Bläserkurse für besonders talentierten Nachwuchs im Rahmen einer jährlich einmal stattfindenden Workshopwoche.
Das Ensemble von German Brass, komplettiert durch Academy-Absolventen, war noch einmal hierher gekommen, um Heimann zu verabschieden. Der Erlös des Konzerts geht an den Förderverein der Musikschule.
Der Abschied der German Brass Academy von Krefeld, die ja schon letztes Jahr nicht mehr hier stattfand, steht schon länger fest. Günter Hellbeck, langjähriger Vorsitzender des Fördervereins der Academy, fand passende Worte. Es läge "ein Hauch von Melancholie" über dem Abend. Er dankte Heimann und stellte klar fest: "Wir verabschieden auch German Brass."
Den leider von schwerer Krankheit gezeichneten Heimann wird es vor allem gefreut haben, dass das Kirchenschiff der Friedenskirche beim Benefizkonzert zugunsten "seiner" Musikschule bis auf den letzten Platz gefüllt war. Die zehn Bläser an vier Trompeten, zwei Hörnern, drei Posaunen und einer Tuba boten ein "Best of" aus ihrem Programm.
Choral-Vorspiele von Johann Sebastian Bach markierten einen bedächtigen Anfang, ein Psalm von Felix Mendelssohn-Bartholdy versprühte schon etwas wärmeren Glanz. Die wie die meisten anderen Stücke auch von Crespo arrangierte "Spiritual Rhapsody" bot schon vor der Pause - wie bei German Brass sonst erst im zweiten Konzertteil üblich - einen Ausflug ins nur vermeintlich leichtere Unterhaltungsfach.
Und so ging es nach der Pause dann auch weiter: mit einem Beatles-Potpourri, lateinamerikanischen Stücken, zu denen die Herren in den schwarzen Anzügen auch schon einmal hüftschwingend ins Horn stießen, und einem musikalischen Ausflug nach New Orleans.