Haus Esters: Unter den Nägeln muss es sauber sein
Die Kunstmuseen bieten spezielle Führungen an, bei denen auch Geheimnisse der Restaurierung gelüftet werden.
Krefeld. „Vibrierende Bilder“ und „lärmende Skulpturen“ sind aktuell im Museum Haus Esters zu sehen. Dazu bieten die Kunstmuseen eine neue Reihe von Führungen an. Unter dem Titel „Fokus“ werden Themen, die mit der derzeitigen Schau in Zusammenhang stehen, intensiv behandelt.
Anders als bei den allgemeinen Führungen wird es zusätzliches Anschauungsmaterial aus der Sammlung der Kunstmuseen geben. Restaurierung, Musik, Film und Zeitschriften sind die geplanten Themen.
Den Auftakt macht Sebastian Köhler mit „Fokus Restaurierung“ am kommenden Sonntag um 11.30 Uhr. An ausgewählten Objekten wird der Museumsrestaurator die Probleme um den Erhalt der Kunstwerke erläutern.
Im Vorfeld der Ausstellung mussten viele der rund 50 Jahre alten Kunstwerke restauriert werden. „In den sechziger und siebziger Jahren hat man die Objekte intensiv benutzt, was ihnen nicht gut bekommen ist.“ erzählt Sabine Röder, Kuratorin der Schau. Daher musste viel gereinigt, die Motoren mussten wieder in Gang gesetzt werden.
Als problematisch erwiesen sich die matten, monochromen Flächen, bei denen die Künstler nicht immer hochwertige Farben benutzt haben. So ist die weiße Fläche in Günther Ueckers „Lichtintegration“ nachgedunkelt. Früher hat der Künstler selbst die Farbe aufgefrischt, heute lehnt er das ab. Die Patina soll sichtbar sein. Deshalb hat Köhler mühsam die mit Nägeln bestückte Fläche gereinigt.
Ein weiteres Problem ist, passendes Ersatzmaterial zu bekommen. So sind die weißen Gummibänder, die für Dieter Roths „Gummibandbild“ benötig werden, schwer zu bekommen.
Bei „Fokus Musik“ am 25. November geht es um das „Optophonium“ von Hermann Goepfert. Dann können die Besucher erleben, wie Künstler mit Klängen gearbeitet haben.