Internationale Orgelwoche: Der Orgel bleibt nur die Nebenrolle

Beim Auftaktkonzert zur 12. Internationalen Krefelder Orgelwoche übernimmt die Trompete das Kommando.

Krefeld. Die 12. Internationale Krefelder Orgelwoche hat am Sonntagabend verhalten begonnen. Nur etwa 50 Zuhörer fanden bei dem nasskalten Wetter den Weg in die Kirche St. Josef. Heinz-Peter Kortmann begrüßte zwei „in Zentralfrankreich sehr bekannte Künstler“.

Pierre Kumor (Trompete) und Christian Bacheley (Orgel) hatten Barockmusik sowie Werke französischer Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts ausgesucht.

Mit kräftigen, aufweckenden Klängen begann Antonio Vivaldis Concerto in B-Dur. Schon bei den ersten Takten wurde klar, dass die Orgel an diesem Abend der begleitende Partner im Hintergrund sein würde.

Die Trompete schaffte es — so wie bei den nachfolgenden Stücken — die Orgel in die Rolle eines Basso continuo zu drängen. Erst in den Solo-Passagen konnte die Orgel ihre ganze Klangfülle entfalten.

Diese ungleiche Präsentation erstaunt bei einem alt eingespielten Team, denn die beiden Musiker treten seit 1988 gemeinsam auf. Doch die Akustik in St. Josef erwies sich offenbar als schwierig.

Wie gut, dass Bacheley auch Solostücke, zum Beispiel Bachs Fantasia in c-moll oder César Francks 3. Choral in a-moll vorgesehen hatte. Ein gleichberechtigtes Miteinander gab es bei der Aria für Trompete und Orgel von Jean Rivier. Der Grund für diesen Ohrenschmaus: Der Trompeter nutzte einen Dämpfer für sein Instrument. gmk

Weitere Termine der 12. Internationalen Krefelder Orgelwoche in St. Josef: 14. Oktober, 20 Uhr, Alessandro Bianchi; 16. Oktober, 18 Uhr,. „Last night of the week“ mit Martin Hillner (Saxofon) und dem Crescendochor St. Josef, Orgel und Leitung Heinz-Peter Kortmann. Karten für 10 Euro, ermäßigt 7 Euro unter Telefon 77 09 22.