Festival Jazzklub: Musiker lieben es, auf der Burg Linn zu spielen
Der Jazzklub hat drei Trios nach Krefeld eingeladen. Ein Höhepunkt wird die Band um Steve Lehman aus New York.
Krefeld. In Sachen Festivals hat Krefeld nicht viel zu bieten. Um so schöner, dass „Jazz an einem Sommerabend“ in diesem Jahr bereits zum 31. Mal stattfindet. 60 Ehrenamtler sind dafür verantwortlich. Die Musiker wollen ausgesucht und die Besucher am Abend versorgt werden. „Seit wir nicht mehr im Innenhof der Burg sind, brauchen wir viel mehr Leute“, erklärt Ute Heier.
Sie ist Gründungsmitglied des Vereins Jazzklub und organisiert die Helfer. Dafür werden Jazzklubmitlieder, aber auch Angehörige und Freunde eingesetzt. „Die helfen aber auch gerne, weil sie die Atmosphäre so toll finden“, sagt Vorsitzende Martina Heffels.
Dass die Musiker nun weitere Wege nehmen müssen, seit die Veranstaltung nach dem Loveparade-Unglück in die Vorburg gezogen ist, sieht Heffels gelassen. „Die Musiker, vor allem die aus Amerika, finden es super, auf der Burg zu spielen. Das nehmen sie in Kauf.“
Die Vorauswahl der Künstler übernimmt Andreas Lessenich, der Vorstand entscheidet dann gemeinsam, wer eingeladen wird. In diesem Jahr stehen gleich drei Trios auf der Bühne. „Wir haben im vergangenen Jahr auf unsere Geschichte zurückgeblickt, weil wir da das 30. Festival gefeiert haben. In diesem Jahr haben wir ein sehr modernes Programm“, erklärt Lessenich, der die internationale Jazzszene für den Verein im Blick hält.
Das Trio Slavin/Eldh/Lillinger bringt als vierten Mann den Trompeter Ralph Alessi mit auf die Bühne. „Das ist eine Weltpremiere, in der Besetzung hat das Trio noch nie gespielt. Alessi gehört zu den angesagtesten Jazz-trompetern in New York“, sagt Lessenich.
Darauf folgt das Ola Kvernberg Trio aus Norwegen. „Kvernberg hat an seiner Geige schon bei einem Auftritt 2013 hier in Krefeld jede Menge Beifall bekommen“, sagt Lessenich. Mit dem Steve Lehman Trio aus den USA haben sich die Veranstalter eine Band in die Vorburg geholt, deren Namensgeber unter Jazzfans für sich steht. „Steve Lehman steht an der Speerspitze des modernen Jazz in New York“, erklärt Lessenich.
Mit dem Programm kommen eine deutsche, eine europäische und eine amerikanische Band auf die Bühne. „So handhaben wir das in der Regel immer“, sagt Lessenich.
Wer sich im Vorverkauf Tickets sichert, hat eine Garantie, auch in der Ausweichstätte das Festival zu erleben. Im Audimax der Hochschule Niederrhein sind nur 600 Plätze, während in der Vorburg 950 Besucher Platz haben.
„Dadurch, dass wir ein Zelt haben, würden wir aber eh nur bei Sturm mit Windstärke sechs umziehen“, sagt Heffels. Wer in Begleitung der Eltern kommt, bezahlt bis 14 Jahre keinen Eintritt.