Konzertreihe: Neue Töne im Krefelder Süden

Eine neue Konzertreihe soll das Gemeinschaftsgefühl in den fusionierten Gemeinden stärken.

Krefeld. Mit virtuosen Orchestersuiten von Georg Philipp Telemann hat am Sonntag eine neue Konzertreihe im Krefelder Süden begonnen. In St. Bonifatius erlebte sie vor allem dank der Flötistin Dagmar Wilgo einen guten Start.

Nicht alle Tage hat man die Gelegenheit, Blockflöten konzertant zu hören, und der geforderten Vielseitigkeit des barocken Komponisten wurde Wilgo scheinbar mühelos gerecht. Innerhalb eines Satzes musste sie sogar Wechsel von der Sopran- zur Altflöte und retour sowie zur Pikkoloflöte meistern.

Auf verlorenem Posten gegenüber dem engagierten, aber zu kräftigen Spiel des Kammerorchester Stringendo aus Meerbusch stand hingegen die Querflöte mit ihrem weichen Klang. Aus den hinteren Reihen der Stahldorfer Kirche musste man sich auf das Betrachten des Fingerspiels von Ingo Nelken beschränken, trotz der guten Akustik, die Kirchenmusiker Klaus-Peter Jamin ausdrücklich lobte. In der Suite in a-Moll und beim Concero in e-Moll waren die Klang-Verhältnisse ausgewogen.

Das Gemeinschaftsgefühl im jungen Gemeindeverbund Maria Frieden zu fördern — nicht nur in musikalischer Hinsicht — ist für Initiator Klaus-Peter Jamin Anlass dieser Konzertreihe. Dabei sollen die Besonderheiten der fünf beteiligten Kirchen St. Clemens, St. Bonifatius, Herz-Jesu-Kirche, St. Johann und St. Martin das Programm mitbestimmen.

Die besonders gute Akustik von St. Bonifatius — „hier verschwingt nichts“ — eignet sich hervorragend für Kammermusik. An St. Clemens wird ein Schwerpunkt auf Chormusik gelegt, denn dort sind rund 90 Sänger in verschiedenen Chören aktiv.

Mit dem Jahresprogramm, das acht Konzerte vorsieht, will man auch die Gemeindemitglieder aus ihren Heimatkirchen in die „neuen“ Pfarrkirchen locken, Begegnungen über die Musik fördern und ein Gefühl des Zusammengehörens entwickeln. Durch die Idee des verstorbenen Pfarrers Georg Weigel, der strikt dagegen war, die Kirchen bei Konzerten nur gegen Eintrittsgelder zu öffnen, wird bei allen Veranstaltungen um eine Kollekte gebeten.